Mülheim. Der Rat sprach sich einstimmig dafür aus, das Grundstück an der Bülowstraße zu bebauen. Noch vor zwei Wochen standen Bedenken einem Beschluss im Planungsausschuss im Weg.

Einstimmig sprach sich der Finanzausschuss gestern dafür aus, das Grundstück an der Bülowstraße zwischen Pestalozzischule und Spielplatz in Broich für ein Studentenwohnheim vorzusehen und unter strikten Vorgaben an einen Investoren zu verkaufen. Keine Rede mehr von Frischluftschneise, zu erhaltender Hundewiese, zu viel Lärm oder mangelnder Nachfrage. Noch vor zwei Wochen standen diese Bedenken, vor allem bei Teilen der SPD in Broich, einem Beschluss im Planungsausschuss im Weg, der dann vertagt wurde.

Hochschulpräsident Eberhard Menzel hatte in der Sitzung seinerzeit noch für ein Wohnheim mit hundert Plätzen geworben und den Bedarf bestätigt. Am selben Tag hatte Fördervereinsvorsitzender Heinz Lison die Verantwortlichen noch davor gewarnt, die größte Chance der Stadtentwicklung leichtfertig zu verspielen. Nun also die Wende. „Wir begrüßen studentisches Wohnen in Broich“, betonte CDU-Mann Heiko Hendriks, der dort auch seinen Wahlkreis hat.

Grüne melden Bedenken an

Einstimmig stimmt die Politik bei den Kriterien der Ausschreibung für eine Verschiebung zugunsten der Architektur. Der Preis bleibt aber mit 50 Prozent das wichtigste Kriterium. Zu einem Patt kam es allerdings in der Frage, ob die Anzahl der Geschosse auf drei begrenzt werden sollte, wie es die SPD beantragt hatte, damit sich der Neubau besser in das Umfeld einfügt. Dass erschien CDU und FDP wie auch der Verwaltung als eine zu starre Vorgabe.

Man solle es lieber dem Wettbewerb überlassen und am konkreten Fall beurteilen, ob es sich einfügt. Andernfalls müsste stärker in die Breite gebaut werden, was auch nicht wünschenswert sei. Diese Festlegung könnte auch verhindern, dass das Projekt für einen Investor nicht mehr wirtschaftlich darstellbar sei. Hier ist der Rat gefordert. Fest steht, dass der Mietpreis (alles inklusive) nicht über 250 Euro liegen darf.

Vor Ort haben neben der SPD auch die Grünen Bedenken angemeldet. Am 10. Dezember tagt die Bezirksvertretung zum Thema.