Mülhei. Ein Baumarkt und ein Getränkemarkt, damit wollte Hartmut Buhren das alte Praktiker-Gelände an der Weseler Straße wiederbeleben und die Mitarbeiter übernehmen. Daraus wird vorerst nichts. Die Stadt sagt Nein.

Vor einigen Tagen war das die gute Nachricht: Die rund 30 Mitarbeiter der Baumarkt-Kette Praktiker, die durch die Insolvenz ihren Arbeitsplatz in absehbarer Zeit verlieren würden, haben eine Perspektive: Hartmut Buhren, Eigentümer des Hagebaumarktes an der Weseler Straße, kündigte an, dass er am Heifeskamp einen Nahversorgerbaumarkt „Werkers Welt“ eröffnen könne. Der im hessischen Korbach ansässige Eigentümer Heinz Teichmann habe bei der Stadt bereits eine Bauvoranfrage gestellt. Allerdings könne er nicht die gesamte Fläche nutzen und habe seinen Nachbarn Jörg Mellis dafür gewinnen können, auf der restlichen Fläche einen Getränkemarkt der Kette „Trinke und Spare“ zu eröffnen.

Doch das wird nicht gehen, wie Planungsamtsleiter Jürgen Liebich auf Anfrage mitteilte. Eine Genehmigung des Baumarktes wäre zwar unproblematisch. In dem am Heifeskamp gültigen Bebauungsplan sei aber ein anderer Einzelhandel für die Nahversorgung von der Politik ausgeschlossen worden. Auch der Masterplan Einzelhandel sehe hier keinen Handel vor. Deshalb müsse der Antrag abgelehnt werden. Er könne sich auch nicht vorstellen, dass der Konsultationskreis Einzelhandel dem zustimmen werde. Er bedauere, dass der Eigentümer nicht vorher das Gespräch mit der Verwaltung gesucht habe, um gemeinsam eine tragbare Lösung auszuloten. Er ärgert sich, dass es jetzt so aussieht, dass die Verwaltung den „schwarzen Peter“ erhält, weil sie eine Lösung für die Beschäftigten von Praktiker vereitele. Eine andere Entscheidung sei aber nicht möglich.

Gastronomie oder Großhandel sei an dieser Stelle etwa möglich. Für Gespräche sei es jedoch noch nicht zu spät.

Politik müsste Antrag auf Befreiung zustimmen

Sobald die ablehnende Stellungnahme zugestellt ist, könnte der Eigentümer entweder rechtliche Schritte gegen die Entscheidung einleiten oder einen Antrag auf Befreiung stellen. Dem müsste die Politik zustimmen. „Für eine Befreiung würde man aber sehr viel Phantasie benötigen“, denkt Liebich, da dort keine Wohnbebauung vorhanden ist. Die nächsten Häuser sind mehrere hundert Meter entfernt. Allerdings befinden sich in der näheren Nachbarschaft auch mehrere Lebensmittelläden (mit großen Getränkeabteilungen), Drogerieläden und Discounter.

Buhren hatte die Hoffnung, im kommenden Frühjahr seinen Baumarkt zu eröffnen. Aus diesem Fahrplan dürfte jetzt erst einmal nichts werden.