Mülheim. . Der Praktiker-Markt am Heifeskamp befindet sich mitten in der Auflösung. Mittlerweile seien nur noch Fragmente des Sortiments vorhanden. Insgesamt bangen 26 Mitarbeiter um ihre Jobs. In punkto Mietinteressenten scheint ein mittelständischer Kaufmann aus Mülheim gute Karten zu haben.
Der Ausverkauf bei Praktiker am Heifeskamp läuft auf Hochtouren, die Bestände sind schon deutlich ausgedünnt. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass der Baumarkt-Standort trotz der Insolvenz der Baumarktkette Praktiker Zukunft haben könnte. Gleich mehrere Mitbewerber buhlen offenbar um die Übernahme. Aussichtsreichster Kandidat: der Mülheimer Geschäftsmann Hartmut Buhren, der am Hafen bereits einen Hagebaumarkt betreibt.
Am 30. Oktober ist der letzte Verkaufstag von Praktiker am Heifeskamp, bestätigte am Freitag noch einmal der stellvertretende Leiter der Praktiker-Filiale, Paul Martens. Es seien nach drei Wochen Warenabverkauf „nur noch Fragmente des Sortiments da“, kein Wunder: Neue Waren kommen schon länger keine mehr, auch nicht aus anderen Praktiker-Märkten. 50 % auf Eisenwaren, 30 % auf Sanitär-Zubehör, 20 % auf Maschinen . . .
Mietinteressenten vorhanden
Ein Markt in Auflösung, 26 Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft. Doch es ist nicht hoffnungslos. Der Eigentümer der 3000 m2 großen Halle, Rechtsanwalt Heinz Teichmann aus Korbach im Sauerland, bestätigte gegenüber der WAZ, dass bei ihm gleich mehrere Mietinteressenten aus der Baumarktbranche vorstellig geworden seien.
Teichmanns erklärter Favorit dabei: der Mülheimer Geschäftsmann Hartmut Buhren, bekannt mit seinem Baustoff-Großhandel, aber auch seinem Hagebaumarkt am Hafen. Der will dort, so erklärte er, gerne auf 1500 m2 einen Markt der relativ jungen Hagebau-Vertriebslinie „Werkers Welt“ eröffnen. Bei Teichmann haben laut dessen Auskunft auch große Baumarkt-Ketten angefragt. Er, dessen Vater Wilhelm in Mülheim fünf Jahrzehnte und bis 1984 eine Bauunternehmung führte, legt sich aber fest: „Meine erste Wahl wäre Buhren, mir ist ein mittelständischer Kaufmann aus Mülheim lieber als ein Großkonzern.“
Teppiche, Türen und Fenster fliegen raus
Werkers Welt – hinter dem Vertriebskonzept steckt laut Buhren ein „Nahversorger-Baumarkt“ mit – im Vergleich etwa zu seinem Baumarkt an der Weseler Straße – eingeschränktem Sortiment von rund 30.000 Artikeln. Was Fläche frisst, wie Teppichböden, Laminat, Fliesen, Fenster oder Türen, sei nicht im Angebot. Werkers Welt sei ein Markt „für den Kunden, der kurzfristig Bedarf für seine Wohnung oder sein Haus hat“.
Praktiker schließt Ende Oktober, trotz ungekündigtem Mietverhältnis kann sich Teichmann vorstellen, für einen nachfolgenden Mieter schnell den Weg frei zu räumen. Den Praktiker-Mitarbeitern macht dies laut Martens Hoffnung, bei einem möglichen Betriebsübergang weiterbeschäftigt zu werden.