Mülheim.

Viel positive Zustimmung und Unterstützung hat die Aktionsgruppe engagierter Bürger für Hundekotbeseitigung erfahren – aber es gab auch genervte Reaktionen von Hundebesitzern, die sich angegriffen fühlten. Der Leidensdruck beim Thema Hundekot scheint bei vielen Mülheimern offenbar groß zu sein, wie die zahlreichen Rückmeldungen belegen. Die WAZ hat alle Reaktionen, die bei der Redaktion eingingen, an die Aktionsgemeinschaft und die Bürgeragentur der Stadt weitergeleitet.

Auch um der sogenannten Hundestreife Informationen zu liefern, an welchen Orten und in welchen Straßen besonderer Kontrollbedarf besteht. Insgesamt habe es rund 60 Rückmeldungen gegeben, teils per E-mail, Post oder mündlich, teilt die Gruppe mit.

„Es geht uns überhaupt nicht darum, Hundehalter zu diffamieren“, betont Initiatorin Judith Tüch. „Einige Menschen in unserer Aktionsgruppe besitzen selber Hunde, und tierlieb sind wir alle.“ Aber wenn man einen Hund halte, übernehme man eine große Verantwortung seinem Tier und seinen Mitmenschen gegenüber – und dessen müsse man sich bewusst sein. Sie sei froh, dass nie konkrete Namen genannt wurden, also niemand persönlich denunziert wurde.

Aktionsgruppe hat konkrete Vorschläge ausgearbeitet

Die Leser machten konstruktive Vorschläge zur besseren Handhabung der Situation, baten um häufigere Kontrollen, auch höhere Strafen. Leider ließen Eltern ihre Kinder wegen der „Tretminengefahr“ oft nicht „frei laufen“, es werde ein „Wiesentourismus“ beobachtet, bei dem Hundehalter, auch aus anderen Städten, ihre Hunde zur Erleichterung mal eben schnell aus dem Auto schickten, so Judith Tüch. Einige zogen beispielhaft die Umgangspraxis anderer Städte und Länder heran.

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Ein Leser schickte das Foto eines Verbotsschildes aus Nevada, USA. Es herrsche wie hier Anleinpflicht und die Pflicht zum Entfernen des Drecks „at all times“. „Wer dort seinen Hundedreck nicht wegmacht, muss mit 1000 $ Strafe oder sechs Monaten Gefängnis rechnen“, schreibt der Mülheimer. Und fügt hinzu: „Ich habe dort keinen einzigen Haufen gesehen!“

Ganz so drastische Forderungen hatten die meisten Bürger nicht, obwohl die Überzeugung überwog, dass nur mit dem Appell an die Vernunft wenige Ergebnisse erzielt würden. Viele Zuschriften kamen von Menschen aus Stadtteilen mit einer kritischen Parksituation und wenigen Grünflächen, die „von nahezu allen Nachbarn regelmäßig und mehrmals am Tag als Hundetoilette missbraucht würden“, so ein Fazit der Aktionsgruppe.

Diese hat nun konkrete Vorschläge ausgearbeitet, die in der Hoffnung auf Umsetzung der Stadt unterbreitet wurden.