Mülheim. .
Kippenreste, Kaugummipapier und Plastiktüten: In den Pflanzenkübeln auf der Schloßstraße hat sich einiges an Müll angesammelt. „Das sind reine Kippengräber“, ärgert sich Leserin Karin Piek. Dass die Kübel eher Aschenbecher statt Grünschmuck sind, zeigt sich vor allem an einem der insgesamt 39 Bepflanzungen auf der Schloßstraße.
Gegenüber eines Drogeriemarktes im oberen Teil der Einkaufsstraße weht eine Plastiktüte in den Ästen, zwischen den Gräsern rings um den Stamm gammeln Brötchenreste, Pappe, Plastikmüll. „Erbärmlich“, findet das Karin Piek – und fragt: „Warum wird das nicht regelmäßig sauber gemacht?“ „Die Kübel werden alle 14 Tage von einem Unternehmer, den wir als Stadt beauftragt haben, gepflegt“, erklärt Sylvia Waage, Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement.
Giftstoffe machen Wurzeln kaputt
Dann werden Bäume und Pflanzen, ebenso wie die Gehölzflächen, gesäubert und von Unrat befreit. Doch: „Das hält meist nicht lange vor“, weiß Sylvia Waage. Seitdem die Baumkübel im Sommer 2009 aufgestellt wurden, kämpft die Stadt gegen Beschädigungen, Schmierereien und herausgerupfte Pflanzen an. „Vor allem nachts passiert es, dass Äste abgebrochen und Pflanzen herausgerissen werden“, berichtet Waage. Auch die Bewässerungsschläuche der Kübel werden regelmäßig verstopft: „Darin haben wir bereits Würstchen, andere Essensreste und Schnapsflaschen gefunden.“
Karin Piek beobachtet das mit Bedauern. „Eigentlich sind das wunderhübsche Bäumchen, nun sehen sie schrecklich aus.“ Schade finde sie es für die Pflanzen, dass diese übersät mit Kippen und Müll seien – und dadurch kaputt gehen. „Wenn Regen fällt, fließen die Giftstoffe der Zigarettenkippen in die Erde und machen die Wurzeln kaputt.“
Jährliche Bodenproben
Sylvia Waage kann diese Theorie nicht bestätigen, versichert aber: „Einmal im Jahr nehmen wir eine Bodenprobe in jedem Kübel und prüfen den Nährstoffgehalt.“ Fehle der Pflanze ein Nährstoff, werde dieser hinzugegeben. Schließlich sei der Erhalt und die Pflege der Felsenbirnen, Mahagonikirschen und Hartriegel eine teure Angelegenheit. Immerhin kostete die Bepflanzungsaktion insgesamt über 520.000 Euro.
„Es wurde für viel Geld installiert und sollte dann auch vernünftig in Stand gehalten werden“ , meint Karin Piek. Und schlägt vor: Wenn das Ordnungsamt die Umweltsünder mehr kontrollierte, würde nicht nur der Müll weniger. „Es würde auch mehr Geld in die Kasse gespült.“