Mülheim. Eine Aktionsgruppe von Mülheimer Bürgern hat sich zusammengefunden, um etwas gegen die Verunreinigung auf Straßen und Grünflächen durch Hundekot zu unternehmen. Sie möchte dabei vor allem auf Aufklärung setzen. Hundebesitzer sollen nicht verteufelt, sondern informiert werden.
„Früher haben wir uns auf Feiern noch über Politik oder Bildung unterhalten, in letzter Zeit regen wir uns immer öfter über Tretminen und unbelehrbare Hundebesitzer auf“, leitet Judith Tüch das Gespräch über die Aktionsgruppe gegen Hundekacke ein. Zehn Mülheimer Eltern, Nicht-Eltern und Hundebesitzer, haben sich zusammen gefunden, um ein Zeichen zu setzen und für Aufklärung zu sorgen, um etwas gegen die unerfreulichen Verunreinigungen auf Straßen und Grünflächen zu tun.
Dietmar Fritzsche stellt fest, dass die Zahl der ignoranten Hundebesitzer dort über dem Durchschnitt liege, wo es wenige Auslaufflächen und eine schlechte Parksituation gibt. „Ich weiß nicht, wie oft es mir schon passiert ist, dass ich die Autotür aufmache und den Fuß direkt in einen Haufen setze“, beklagt er.
Es gibt sogar Kotgreifer
Man wolle – gerne auch in Kooperation mit der Stadt und den lokalen Medien – nicht alle Hundebesitzer verteufeln, sondern die Tierfreunde informieren und sie dazu anhalten, sich ihrer Verantwortung zustellen. „Wir haben das Gefühl, dass einige gar nicht wissen, dass sie als Hundebesitzer verpflichtet sind, die Exkremente einzusammeln, dass Tüten, auch aus recycelbarem Material, für ganz wenig Geld zu haben sind – und es sogar Kotgreifer gibt!“, so Judith Tüch, die Hundebesitzer regelmäßig freundlich auffordert, die Haufen zu entsorgen. „Ich hatte noch keine Probleme, höre aber verlegene Ausreden und Unwissenheit nach dem Motto, „Ich zahle doch Hundesteuer!“ oder „Das ist doch hier ein öffentlicher Platz“.
Sie habe bereits erlebt, dass Eltern schon die Kinderschüppe in der Hand hielten, kurz davor, auf unbelehrbare Tierhalter loszugehen. Grundschullehrer bäten Eltern und Kinder darauf zu achten, vor Schulbeginn keine Grünflächen außerhalb des Schulgeländes zu betreten, damit der Unterricht nicht durch üble Gerüche gestört werde. Die Mitglieder der Initiative haben sich anderweitig umgesehen, um zu erfahren, wie das Problem auch zu lösen sei. In Holland werden Hundebesitzer umfassend informiert, in Ingelheim gebe es sogar eine Bürgerecho-App, mit der Kotalarm sofort lokalisiert an die Behörde weiter geleitet werden könne.
P.S. Nach dem – extrem vorsichtigen – Fototermin auf dem Wilhelmsplatz war das Malheur trotzdem geschehen, leider wurde es erst im Haus registriert....