Im Dichterviertel ärgern sich Anwohner über Hundebesitzer, die die Häufchen ihrer Vierbeiner liegen lassen
So etwas stinkt einem Fußgänger gewaltig - zumal im heißen Sommer, wenn Sandalen oder Textilschuhe nur minimalen Schutz bieten: Hundekot, der auf dem Trottoir oder auf der Wiese achtlos liegen bleibt. Die Schuld trifft weniger die Hunde, als vielmehr verantwortungslose Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners nicht entfernen und weiter gehen, als wäre nichts geschehen. „Wenn ich mir einen Hund anschaffe, dann weiß ich doch, dass der Bedürfnisse hat und stecke deshalb ein Tütchen ein, wenn ich Gassi gehe“, sagt Bernd Otto, Leiter des Ordnungsamtes. Unter Fehlverhalten litten letztlich auch die Hundehalter, die sich korrekt verhalten, weil rasch aus der Verärgerung heraus alle Hundehalter über einen Kamm geschoren würden. Doch wie kann man diese Leute in die Pflicht nehmen? Appelle, Kontrolle oder Tüten-Angebote für Hundehalter in der Not?
Fiffi-Tüten sind für Otto auch keine Lösung. Die hatte es nach Beschwerden vor einigen Jahren an unterschiedlichen Stellen gegeben. Sie seien aber wiederholt Opfer von Vandalismus geworden. Wahlweise wurden die Tüten zweckentfremdet. Das Angebot ist schließlich aus Kostengründen eingestellt worden.
Im Dichterviertel greift ein Unbekannter in letzter Zeit verstärkt zu Aktionen, um den Missstand zu verdeutlichen. Vor einigen Wochen trug jemand (oder vielleicht waren es auch mehrere) sämtliche Hundeköttel rings um den Goetheplatz an einer Stelle zusammen. Es soll ein recht großer Haufen entstanden sein, wie Anwohner erzählen.
Kürzlich griff der Unbekannte (ob der oder die Personen identisch sind, ist reine Spekulation) dann zur Spray-Dose, um mit wohl wasserlöslicher roter Farbe dann die Hinterlassenschaften auffallend zu markieren und mit einem kommentierenden „Gassi Assi“ zu brandmarkte. Das erinnert an eine größere Aktion in Köln, wo ein Unbekannter die Häufchen mit warnenden Fähnchen versah. Aber ob diese, wohl als Mahnung verstandene Aktion zur Verhaltensänderung führt?
Im Rathaus ist die Gassi -Assi-Aktion noch nicht bekannt. Otto weiß aber von Beschwerden aus dem Dichterviertel, die zur Folge hatten, dass die „Grünstreife“ auch dort nach dem Rechten schaute. Zwei Mitarbeiter des Außendienstes seien täglich etwa sechs Stunden unterwegs, um auch ein Auge auf die Hundehalter und ihre Vierbeiner zu werfen – und das weitestgehend unabhängig von der Witterung. Das Ordnungsamts-Tandem schaue etwa im Witthausbusch, an der Ruhraue, im Horbecktal und eben dort, wo sich Anwohner beschweren.
Hoffen auf Einsicht
Noch haben sie keinen Hund samt Herrechen in flagranti erwischt. Sie hätten aber schon Verwarnungen aussprechen müssen, wenn Hunde nicht angeleint waren. Auch wenn er es nicht belegen könne, so habe Otto doch durch Gespräche den Eindruck gewonnen, dass das Problem leicht zurückgegangen sei. Bürger hätten die positive Rückmeldung gegeben: „Gut, dass es euch gibt.“ Otto hofft zunächst einmal auf die Einsicht derer, die sich bislang falsch verhalten haben und setzt auf eine Verhaltensänderung.