Mülheim.
Auch in Altenheimen geht es immer moderner zu. Wie schon in anderen Heimen heißt es zum Beispiel jetzt im „Haus Gloria“ in Styrum: „Vom Papier zur Elektronik“.
Denn die umfangreichen Mappen, die bislang über die Bewohner geführt wurden, haben ausgedient. „Wir haben ein elektronisches System zur Pflegedokumentation in Betrieb genommen“, sagt Einrichtungsleiter Volker Simons. Auf Monitoren, die auf den Fluren installiert worden sind, können die Mitarbeiter alle Daten, Befunde und geplanten Pflegemaßnahmen eines Bewohners abrufen. Auf einen Blick können sie erkennen, was bereits erledigt ist und was noch nicht. „So kann nichts vergessen werden“, erläutert Simons, „und weil jeder Mitarbeiter einen persönlichen Schlüssel für das System hat, lässt sich dann auch sofort nachvollziehen, wer was gemacht hat.“
Anforderungen an Mitarbeiter werden immer höher
„Während die Verwaltung in den Heimen natürlich mit dem PC arbeitet, müssen sich viele Pflegedienstkräfte noch nach wie vor mit einer Flut von Papier herumschlagen“, erzählt der Pflegedienstleiter im „Haus Gracht“, Sven Fromen, „allerdings gehen immer mehr Heime dazu über, auch auf dieser Ebene auf EDV umzustellen.“ Wie eben das „Haus Gloria“. Hier kamen bisher täglich bis zu 20 Formulare zum Einsatz. Da die Mitarbeiter oft auch erst später Zeit für die Dokumentation hatten, konnte es zudem passieren, dass einzelne Leistungen dabei vergessen wurden. „Das ist natürlich nicht gut, weil die lückenlose Dokumentation entscheidend für die Pflegeplanung ist“, so Simons.
Auch für die Qualitätsüberprüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen spielt die Dokumentation eine große Rolle. Bei diesen Überprüfungen, die seit einigen Jahren jährlich stattfinden, wird die Qualität der Heime auch anhand von Kriterien aus der Pflegedokumentation bewertet. Das „Haus Gloria“ erhielt bei der jüngsten Überprüfung im Mai dieses Jahres die feine Gesamtnote 1,1, also sehr gut. „Wir können ganz zufrieden sein“, sagt Volker Simons. Er erhoffe sich von dem System nicht zuletzt auch eine Zeitersparnis für die Mitarbeiter - die damit wiederum mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben, für die Bewohner haben.
„Die Anforderungen an die Mitarbeiter werden ohnehin immer größer, da ist die sehr aufwändige Arbeit mit Papier ganz einfach nicht mehr erwünscht“, weiß auch Sven Fromen, „das hat die Altenpflege-Messe in Nürnberg klar aufgezeigt. Dabei gibt es ja diverse Systeme, teilweise auch mit mobilen Geräten.“U.D.