Mülheim-Speldorf. . Erdbeeren und Kirschen nach Herzenslust naschen, frische Kräuter für die Küche ernten und sich an hübschen Blumen erfreuen – wenn die Idee von Thomas Schubert wahr wird, dann haben es die Bewohner des Speldorfer Caritas-Altenheimes Marienhof künftig gut.
Der Heimleiter träumt von einem Demenzgarten, von einem beschaulichen Ort, an dem die älteren Menschen ihre Seele baumeln lassen und Ruhe finden können. Ein Landschaftsarchitekt hat bereits Pläne ausgearbeitet – einzig die Finanzierung steht noch aus. Dabei gebe es durchaus erfreuliche Optionen für eine Kostenübernahme, sagt Schubert. Wenn es ihm gelinge, zwei Drittel des geschätzten Betrages von rund 100.000 Euro aufzubringen, würde die ARD-Fernsehlotterie das letzte Drittel tragen, berichtet er.
Ein Zuschuss in Höhe von 35.000 Euro sei ihm in Aussicht gestellt worden. So versucht der Heimleiter zurzeit, die unterschiedlichsten Quellen anzuzapfen, Sponsoren zu finden. Die Sparda-Bank West hat er bereits überzeugt: 10.000 Euro kommen von dort. Schubert freut sich übrigens nicht nur über Geld-, sondern auch über Materialspenden.
1500 Quadratmeter für 102 Bewohner
Wenn’s gut läuft, könnten die Bauarbeiter im Herbst 2013 anrücken. Zu dem Alten- und Pflegeheim, das vor vier Jahren Am Halbach errichtet worden ist, gehören zwei Grünflächen. Auf rund 1500 Quadratmetern soll der Demenzgarten heranwachsen – und mehr Lebensqualität für die 102 Bewohner mit sich bringen.
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Bei etwa einem Drittel von ihnen ist die Demenz stark ausgeprägt, sagt Thomas Schubert. Was sich häufig zeige durch eine so genannte Hinlauftendenz. „Die Menschen möchten zurück zu den Orten, die ihnen bekannt sind; sie haben den unbedingten Drang, in der Natur laufen zu wollen.“ In dem abgesicherten Garten könnten sie diesem Bedürfnis jederzeit nachkommen, könnten sie auch ohne Betreuung hinaus an die frische Luft. „Und es gibt auch Bewohner, die früher sehr gern im Garten gewühlt haben“, so der 46-Jährige. „Für sie wäre es vielleicht schön, sich bei der Gartenpflege einzubringen.“
Lichtdurchflutete Pergola
Anderen mag es behagen, einfach zwischen Hecken, Sträuchern und Beeten zu flanieren oder sich in der angrenzenden Cafeteria die wärmende Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen – Schuberts Ideen zur Nutzung des Grüns sind vielfältig. Eine lichtdurchflutete Pergola schwebt ihm auch vor. Licht sei entscheidend für das Wohlergehen der Bewohner. „Denn für Menschen, die an Demenz erkrankt sind, ist das Wichtigste, dass sie keine Angst haben.“