Mülheim-Holthausen.
Der Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaft sieht die neuaufgeflammte Debatte über den Flughafen Essen/Mülheim positiv. Der Flughafen habe eine große wirtschaftliche Bedeutung, nicht nur für die unmittelbar im Umfeld beheimateten Unternehmen, sondern auch darüber hinaus, heißt es im Verband.
„Es gibt ein entscheidendes Argument, das für die Zukunft des Flughafens spricht: Das sind die Arbeitsplätze“, bringt es der Vorsitzende des Unternehmerverbandes, Hanns-Peter Windfeder, auf den Punkt. Die Alternativpläne zum Flughafen würden bei weitem nicht so viele Jobs schaffen, wie durch seine Schließung verloren gingen.
Unternehmerverband fordert Planungssicherheit
Entscheidend sei nunmehr aber auch, dass man Planungssicherheit erhalte. „Deswegen begrüßen wir alles, was zu klaren Entscheidungen führt. Hier kann auch ein Bürgerbegehren sinnvoll sein. Mit einer endlosen Fortsetzung des Hick-Hacks über den Flughafen ist niemandem geholfen“, so Windfeder.
Ein mögliches Bürgerbegehren zum Flughafen hatte die FDP vor wenigen Tagen ins Spiel gebracht. Die SPD signalisierte daran Interesse, betonte jedoch, dass es dazu erforderlich sei, ein breites Unterstützerbündnis im Vorfeld zu gewinnen. Politisch ist dies höchst umstritten, da es sowohl in Mülheim wie auch in Essen und im Land eindeutige Beschlüsse zum Ausstieg gibt. Dieser soll in den nächsten Monaten vorbereitet werden. Auch rechtlich gibt es an einem Bürgerbegehren Bedenken: Kann eine Stadt, die nur eine von drei Gesellschaftern ist, überhaupt ein solches Begehren auf den Weg bringen?
„Standortvorteile nicht leichtfertig aufgeben“
Der Flugplatz Essen/Mülheim hat nach Auffassung des Unternehmerverbandes durchaus Entwicklungsmöglichkeiten. „Gerade für den immer internationaler ausgerichteten starken Mittelstand in unserer Stadt bietet der Flughafen Möglichkeiten für Geschäftskontakte und Warenaustausch“, erklärt Windfeder. Es komme mehr und mehr auf eine intelligente Verzahnung der Verkehrsträger an. „Im Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte dürfen wir Standortvorteile nicht leichtfertig aufgeben, sonst machen andere das Geschäft“, so Hans-Peter Windfeder.
In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Gutachten zum Flughafen gegeben, die neue Arbeitsplätze in Aussicht stellten. Kritiker hatten mit Verweis auf andere regionale Flughäfen dies stets stark bezweifelt.