Mülheim.

2012 war kein glückliches Jahr für die Mülheimer Landschaftswächter, die wiederholt von Beleidigungen, Bedrohungen berichteten, in einem Fall angeblich sogar mit vorgehaltenem Messer. Gleichwohl hat sich in letzter Zeit die Gruppe von Freiwilligen vergrößert, die diese gesetzlich vorgesehene Aufgabe auch künftig wahrnimmt.

Die rechtliche Grundlage, auf der sich Landschaftswächter bewegen, findet sich in § 13 des NRW-Landschaftsgesetzes. Dort heißt es wörtlich: „Die untere Landschaftsbehörde soll auf Vorschlag des Beirats Beauftragte für den Außendienst bestellen; sie bilden die Landschaftswacht.“ Ihre Aufgabe: Sie soll „die zuständigen Behörden über nachteilige Veränderungen in der Landschaft benachrichtigen und darauf hinwirken, dass Schäden von Natur und Landschaft abgewendet werden.“ Landschaftswacht ist „eine ehrenamtliche Tätigkeit für den Kreis oder die kreisfreie Stadt “.

Vorübergehend eingestellt

In Mülheim wurde dieser freiwillige Dienst, nach massiven Vorfällen, im vergangenen Frühsommer für einige Wochen eingestellt, um die Landschaftswächter zu schützen. Längst läuft das Ganze aber wieder, und nach Angaben von Dr. Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes, hat sich „ein halbes Dutzend“ neuer Kandidaten gemeldet, die der Landschaftsbeirat allerdings erst noch offiziell vorschlagen muss.

„Im neuen Jahr, wenn das Wetter wieder dazu einlädt, in die Natur zu gehen, werden wir ihnen Gebiete zuteilen.“ Alle bekommen einen amtlichen Ausweis und ein Stoffabzeichen, um sich bei Bedarf zu legitimieren. Eine Mindestfrequenz, wie häufig man Kontrollgänge durchführen muss, gibt es nicht, jeder entscheidet selber wie viel Zeit er oder sie erübrigen kann.

Konfliktpotenzial ist immer da

Insgesamt seien dann 27 Landschaftswächter im gesamten Stadtgebiet unterwegs, „das reicht eigentlich aus“, so Jürgen Zentgraf, die Fluktuation sei relativ gering. Entgegen früherer Sicherheits-Überlegungen sollen sie nicht überall zu zweit auflaufen, „aber zumindest in der Saarner Aue“, so der Leiter des Umweltamtes.

Die Realität sieht allerdings anders aus. Fünf Landschaftswächter sind für das Gebiet Saarner/Mendener Ruhraue registriert, drei von ihnen sind intensiv im Einsatz. „Zusammen nach Verabredung loszugehen, lässt sich zeitlich überhaupt nicht einrichten“, sagen übereinstimmend Werner Flaum und Karin Piek. Also werden sie sich auch im neuen Jahr alleine auf die vertrauten Wege begeben.

„Konfliktpotenzial ist natürlich immer da“, weiß auch der Leiter des Umweltamtes. „Damit muss man umgehen können...“