Mülheim. .

Sie sind zwischen 12 und 20 und engagieren sich teils schon seit Jahren in den Hilfsorganisationen, verbringen große Teile ihrer Freizeit im Dienst der guten Sache und mit Gleichgesinnten. Zu Gast bei der WAZ waren sechs Jugendliche, die stellvertretend für viele anderen Mädchen, Jungen und Jugendliche über ihr Engagement sprachen.

Wenn das Drachenboot-rennen läuft, steht zum Beispiel auch die DLRG-Jugend parat, und wenn bei anderen Festen in der Stadt, etwa bei „Voll die Ruhr“, Sanitäter ­gesichtet werden, kann man auch die Jungen von DRK, Maltesern, Johannitern antreffen. Ein Grund, den die Jugendlichen schätzen. In den Hilfsorganisationen werden sie nicht nur mitgenommen: Sie haben ihre Aufgaben, sie werden ernst genommen.

Seit dem vierten Lebensjahr ­etwa ist Sebastian Ide (20) beim Roten Kreuz; Jan Stamm (14) war gerade sechs, als die Eltern ihn bei der Malteser-Jugend anmeldeten, und Anke Schmeil (12, Johanniter) wusste schon mit fünf im Kindergarten, dass sie „Menschen helfen“ wollte. Niklas Hübner (15) kam über das Schwimmen mit elf zur DLRG, und weil er sich beim „Tag der Hilfsorganisationen“ mit den Lebensrettern unterhalten hat. Alle kleinen Jungen möchten irgendwann mal Feuerwehrmann werden, Julien Krasemann (17) ist fast ­erwachsen und bei der Jugendfeuerwehr seinem Berufsziel schon deutlich näher ­gekommen. Wobei erwähnt werden muss, dass die ­Organisation sich besonders über Mädchen freut, die mitmachen wollen.

Keine Pflichtübung

Wie viele Stunden pro Woche für das Engagement draufgehen? Unterschiedlich, denn in vielen Organisationen können die Jugendlichen häufiger kommen, als es die festen Termine für die „Gruppenstunden“ vorsehen. Als Pflichtübung sieht es keiner von ihnen an, auch nicht, wenn es am Wochenende heißt: Wir haben einen Einsatz. „Das ist ja auch Freizeit, man hat sich dafür entschieden“, sagt Magnus Müller (17), der sich seit drei Jahren bei der THW-Jugend engagiert. Die anderen nicken zustimmend. Magnus betont, wie viel Spaß es ihm macht, bei den Einsätzen mit Erwachsenen zu arbeiten.

Aber es wird ja nicht nur geübt für den Ernstfall, sondern auch ­gespielt, Ausflüge gemacht – und die Jugendfreizeiten im Sommer sind immer ein Ereignis für alle.

Die Jugendleiter stellen fest, dass zwischen 16 und 18 etliche das ­Interesse verlieren. Das ist oft der Schule geschuldet, wenn plötzlich die Zeit fehlt. Oder, weil die Gruppe, zu der man sich gehörig fühlte, sich mangels Masse aufgelöst hat. Viele bleiben auch, wechseln zu den Erwachsenen. Werden Gruppenleiter und kümmern sich um den Nachwuchs.

Nikolaus-Aktion auf der Schloßstraße

Wenn am 11. Dezember die Feuerwehr wieder traditionell auf der Schloßstraße ihre „Nikolaus-Aktion“ veranstaltet, sind alle Hilfsorganisationen der Stadt daran beteiligt. Und natürlich auch viele Jungen und Mädchen und junge Erwachsene der Jugendabteilungen.

Diesmal findet die Aktion am Dienstag, 11. Dezember, um 17 Uhr statt vor dem Hotel Noy am unteren Ende der Schloßstraße, wie die Feuerwehr mitteilte. Mit einer spektakulären Aktion soll dann der Nikolaus per Drehleiter von einem Feuerwehrwagen aus vom Dach geholt werden. Sobald der heilige Mann festen Boden unter den Füßen hat, verteilt er seine Geschenke an die Kinder.

Dabei helfen ihm die jungen und die älteren Vertreter der sechs Mülheimer Hilfsorganisationen DRK, Malteser, Johanniter, Freiwillige Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Auch Vertreter der Notfallseelsorge beteiligen sich an der Nikolaus-Aktion.