Mülheim.

Die Dümptener fühlen sich in ihrem Stadtteil nicht sicher. Das war das Ergebnis der Stadtteilkonferenz zur Bildung eines Mülheimer Leitbildes. Die Bürger aus dem Norden der Stadt wünschen sich daher eine erhöhte Polizeipräsenz.

Besonders seit die Polizeistelle aus der alten Bürgermeisterei an der Mellinghoferstraße/Ecke Beuther-straße verschwunden ist und ein neues Quartier einige hundert Meter weiter stadteinwärts auf der anderen Straßenseite aufgeschlagen hat, fühlen sich die Dümptener von „ihrer“ Polizei nicht mehr richtig beschützt. Es sei bekannt, dass vor allem die Beschaffungskriminalität gerade in Dümpten besonders hoch sei, sagte Bernd Bellenbaum, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft WIK. Durch erhöhte Präsenz von Streifen- oder Zivilpolizisten möchten die Dümptener diesem Problem vorgreifen.

Was den Dümptenern noch missfällt, ist das Fehlen eines echten Stadtteilzentrums. Einen Marktplatz wie zum Beispiel in Heißen gibt es in Dümpten nicht. Dies liegt vor allem daran, dass viele den Stadtteil gedanklich trennen – in Oberdümpten und Unterdümpten. „Diese Begriffe hören wir hier eigentlich gar nicht gerne. Das klingt ja wie Ostzone“, beschwerte sich Bernd Bellenbaum und bekam für dieses Statement von allen Anwesenden Zuspruch.

Ständig rote Ampeln

Als dritte große Schwäche ihres Quartiers nannten die Dümptener die Probleme mit dem Verkehr an neuralgischen Punkten wie zum Beispiel der Mellinghofer Straße. Hier funktioniere im Abschnitt rund um die Straße „Auf dem Bruch“ die Ampelschaltung überhaupt nicht, so dass Autofahrer alle hundert Meter an einer roten Ampel halten müssten. Außerdem wurde die umgehende Umsetzung von „Simply City“ gefordert.

Auch an der Oberheidstraße äußerten die Dümptener Wünsche. Dort soll die marode Fahrbahndecke erneuert werden. Außerdem wünschen sich die Bürger eine Ausweitung der Tempo-30-Zone, um die Unfallgefahr an der Kurve in Höhe Edeka-Markt zu verringern.

Optimale Einkaufsmöglichkeiten

Die Verkehrsanbindung wurde allerdings allgemein als einer der größten Pluspunkte des Stadtteils genannt. Für die PKW-Fahrer ist die A40 die ultimative Anbindung an alle überregionalen Ziele. Für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs ist die Straßenbahnlinie 102 unverzichtbar. Allerdings wünschen sich die Dümptener eine Veränderung der Buslinien – etwa vom Heifeskamp zum Altenwohnheim Auf dem Bruch – und den Einsatz von Niederflurbahnen. Beides soll vor allem älteren und behinderten Menschen zu Gute kommen. Auch die Einführung eines Bürgerbusses wurde vorgeschlagen.

Die Einkaufsmöglichkeiten in ihrem Quartier wurden von den Anwesenden durchweg gelobt. Das Zentrum am Heifeskamp biete alles was das Verbraucherherz begehrt und locke auch Nicht-Dümptener in den Stadtteil. Vor allem an der Mellinghofer und der Oberheidstraße gibt es außerdem viele inhabergeführte Geschäfte. Durch die Ansiedelung von freiberuflichen Dienstleistern wie Fachärzte, Notare und Anwälte wollen die Dümptener dieses Angebot noch optimieren.

Zu schlecht verteilte Betreuungsangebote

Als weitere Stärke des Quartiers wurde die hohe Lebensqualität genannt. Die Anwesenden brachten es auf den Punkt: „Hier kann man wohnen, einkaufen, arbeiten und sich entspannen. Mit dem Horbachtal oder dem Wittkampbusch gibt es gleich mehrere Naherholungsgebiete in Dümpten.“

Das Angebot an Schulen sei nahezu optimal. Zwar fehlt ein Gymnasium, dieser Mangel kann aber durch die Gesamtschule ausgeglichen werden. Auch die Anzahl der Kindergärten und Tagesstätten ist ausreichend, allerdings sind die Betreuungsangebote – geht es nach der Meinung der Dümptener – geografisch falsch verteilt. In manchen Ecken des Stadtteils knubbeln sich die Kindergärten nahezu, während in anderen Teile kaum ein Angebot vorhanden ist. Neben Saarn ist Dümpten der Stadtteil mit den meisten Sportangeboten und -vereinen. Dies unterstrichen die Bürger. Sowohl auf breitensportlicher als auch auf leistungssportlicher Ebene könne Dümpten punkten.