Mülheim.

Der Filmsommer floppte: Von Ende Mai bis zum 30. September sollte das Autokino am Flughafen Essen/Mülheim laufen. Doch schon zum 1. August wurde die Leinwand abgebaut: „Leider mussten wir den Spielbetrieb vorzeitig einstellen“, teilt der Veranstalter checkinevent auf seiner Homepage mit. Frank Jakob, Geschäftsführer der Agentur mit Sitz am Flughafen, erklärt die Gründe und klingt sehr enttäuscht.

„Bedingt durch das anhaltend schlechte Wetter haben wir um einen Monat verkürzt“, sagt Jakob. „Wir können nicht unbegrenzt ins finanzielle Risiko gehen.“ Das drohte, denn es regnete so häufig und heftig, dass nur wenige Zuschauer Lust hatten, Filme hinter der Windschutzscheibe zu verfolgen. Dennoch gab es donnerstags bis sonntags Programm, selbst wenn nur zwei Pkw neben der Startbahn parkten.

Hohe Kosten

Die Rekordmarke wurde am 20. Juli erreicht, als 60 Autos anrollten, um den Ruhrgebietsstreifen „Bang Boom Bang“ zu feiern. Auch aus Sicht von Frank Jakob war dies das Saison-Highlight. Abgesehen vom Public Viewing im Hangar während der EM, das hervorragend lief und aus seiner Sicht „zeigte, dass es geht“ und die Mülheimer „klasse“ sind.

Public Viewing

1/26

Zum Autokino am Airport kamen dagegen insgesamt nur knapp 1500 Leute. Frank Jakob erklärt: „Es hätte das Doppelte sein müssen, um mindestens die Kosten zu decken.“ Über die digitale Projektionstechnik verfügt seine Firma zwar selber, doch es kostet Geld, die Mitarbeiter bereit zu stellen und Filme im Voraus zu buchen: Die Verleiher erhalten nach Jakobs Angaben in der Regel 45 bis 50 Prozent der Ticketeinnahmen. „Wenn ich keine Karten verkaufe, muss ich eine Mindestgarantie zahlen. 150 Euro pro Spieltag, es kann aber auch mehr sein.“

Keine Belastung für den Airport

So wurde das mit Spannung erwartete Airport-Autokino zum Minusgeschäft. Wie hoch das Defizit ausfällt, möchte Jakob nicht sagen, versichert aber, dass die Flughafengesellschaft hierdurch nicht belastet werde, nur seine eigene Firma. Die Verluste nennt er „schmerzhaft“, aber nicht existenzgefährdend. Dass jetzt, im August, nach Abbau des Autokinos, die Sonne ausdauernd scheint, „tut natürlich weh“.

Dennoch blickt er nach vorne, etwa auf das „FEM-Airport-Festival for Electronic Music“ am 1. September, bei dem seine Agentur zwar nicht Veranstalter ist, aber den Chillout-Bereich besorgt.