Mülheim.

Der Filmsommer auf dem Flughafengelände ist gestartet, leider mit viel Regen. Doch das Problem wurde schnell gemeistert.

Inge, Doris und Bärbel haben sich unter das Dach des Bierwagens vor dem Regen gerettet. Genau wie die anderen zehn bis 15 Kino-Passagiere, die bei dem schlechten Wetter zum Flughafen Essen-Mülheim gefunden haben. Die Nachbarinnen wohnen gleich in der Nähe und „wollten mal schauen, wie das Kino startet“. Die Idee finden sie toll. Und wenn es trocken ist, wollen sie wiederkommen, um sich einen Film auf dem Rollfeld anzuschauen.

„Ein solches Projekt ist nun mal stark vom Wetter abhängig“, erklärt Frank Jakob vom Veranstalter Cinema 2011. Genau wie im Flugverkehr. Von dem bisschen Nass lässt sich der Organisator aber nicht unterkriegen. „Wenn es trocken ist und die Abendsonne untergeht, haben wir hier eine wunderschöne Kulisse“, sagt er und stapft durch die Pfützen übers Rollfeld bis zur Wiese vor der Zeppelinhalle.

Abends auch auf dem Gelände parken

Dort haben bis zu 600 Zuschauer Platz auf Plastikstühlen, die vor der Leinwand aufgereiht sind. Der digitale Projektor wirft aus einer kleinen Kabine hinter den Stuhlreihen seine Bilder auf die Leinwand. Schade wäre es, wenn das Projekt Freiluft-Kino nun nicht abheben könnte. Doch eine Dame vom Flughafen hat die rettende Idee: Nach Einstellung des Flugbetriebs, gegen 22 Uhr, können die Besucher mit ihren Autos auf das Gelände fahren. Dies soll das Open-Air-Kino nun immer retten, wenn es regnet.

Bei Einbruch der Dunkelheit, gegen 22.30 Uhr, gibt der Tower sein Okay – das Tor zu den Start- und Landebahnen öffnet sich, und der Flughafendienst lotst die etwa sechs Autos in einer Reihe vor die Leinwand. Jan, Sebastian, Ruth und Marie finde es gemütlich, nun im Autokino zu sitzen. „Das haben wir noch nie erlebt“, meint Marie (23).

Kuschelige Atmosphäre

Überhaupt: „Auf einem Rollfeld Filme zu gucken, ist schon was Besonderes.“ Nun haben sich die Pärchen mit Popcorn und Cola versorgt und machen es sich in ihrem Kombi gemütlich. „Das hat auch was Romantisches“, finden die Frauen. Der Regen prasselt aufs Autodach, man kommt sich näher, kuschelt gegen die Kälte an. Das ist auch nötig, denn „Aviator“ flackert über zweieinhalb Stunden lang über die Leinwand.

Gut, dass der Rest des Pfingstwochenendes trockener blieb, zu den weiteren Vorführungen mehr Zuschauer fanden. So konnte das Projekt trotz Turbulenzen doch noch beim Publikum landen.