Mülheim. .

Die Struktur des zwölf Meter hohen Raumes ist geblieben, aber die Lederbestuhlung glänzt nun in elegantem Beige, die Tische sind in hellem Holz gehalten, die Wände erstrahlen in makellosem Weiß. Heizung, Klimatechnik und Sitzkomfort wurden erneuert und hinter dem Stuhl der Oberbürgermeisterin steht kein Eimer mehr zum Auffangen des Regenwassers, das durch die undichte Decke tropfte. Die Sanierung und Modernisierung des Ratssaales ist nach drei Jahren beendet.

Für die 58 Stadtverordneten, die Oberbürgermeisterin und auch die interessierten Bürger beginnt eine neue Ära: Moderne Technik hat im historischen Ratssaal Einzug gehalten. Schmale Mikrofone stehen an allen Plätzen, die Ratsmitglieder werden mit Notebooks ausgestattet. Rollos und eine große Leinwand werden bei Bedarf leise surrend herabgelassen und die 48 Zuschauer auf den zwei Tribünen dürfen das Handeln ihrer Vertreter wie immer von hoch oben oder nun auch wahlweise über Monitore verfolgen. Bei größerem Andrang wird das Geschehen auf Bildschirme in andere Säle übertragen, so dass bis zu 150 Bürger die Sitzungen verfolgen können.

"Eines der schönsten Rathäuser Deutschlands"

Fast alle Ratsmitglieder und die Stadtspitze sind gut gelaunt zur „Feierstunde aus Anlass der Übergabe des neu gestalteten Ratssaales des Mülheimer Rathauses“ erschienen, um ihren neuen Wirkungskreis zu übernehmen. Die OB dankt den Architekten des Büros RKW aus Düsseldorf und sie zeigt sich – dem nicht anwesenden – Kurtludwig Lindgens und seiner Frau Barbara durch die Enthüllung einer Danksagungstafel erkenntlich. Lindgens hatte das Leder für das Ratssaal-Mobiliar geschenkt. „Die Stiftung des Leders zeigt, wie sehr sich Kurtludwig Lindgens seiner Heimatstadt verbunden fühlt“ , so die OB.

Rathausführung

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Mit dem Goethe-Zitat „Was du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen“ bekräftigt sie den nun schon lange zurückliegenden Entschluss des Rates, „eines der schönsten Rathäuser Deutschlands“ gründlich renovieren zu lassen. Sie spricht von der „Seele der Stadt“ und davon, dass „Rathäuser zu den stadtgeschichtlich wichtigsten Erbstücken“ gehören. Das sei nicht nur eine teure Last. Im Spätsommer wird es einen Tag der offenen Tür für die Bürger geben.

Gratwanderung zwischen Denkmalschutz und Bestand

Dr. Kai Rawe, Leiter des Stadtarchivs, stellt historische Betrachtungen zur Geschichte des Mülheimer Rathauses an. Aufzeichnungen belegen, dass in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Sitzungen manchmal bis zu zehn Stunden dauerten – und das bei ausgeglichenem Haushalt! – fügt der Historiker lächelnd hinzu. Rathaus und Ratssaal hatten die vergangenen Jahrzehnte, in denen kaum etwas investiert wurde, nicht gut überstanden.

Die RKW-Architekten Manfred Thomann und Klas Wischmann, nach deren Plänen die Komplettsanierung des Rathauses in dreijähriger Arbeit für rund 40 Millionen Euro durchgeführt wurde, berichten von einem sich häufig veränderten Anforderungsprofil und zahlreichen Überraschungen, die durch nicht fachgerechte und leider nicht dokumentierte Restaurierungen nach dem Krieg ans Tageslicht kamen. „Es war eine ständige Gratwanderung zwischen Denkmalschutz und Bestand, aber wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“