Mülheim. .
Jeder vierte Ausbildungsbetrieb im Gebiet Mülheim, Essen und Oberhausen wird in diesem Jahr mehr Ausbildungsplätze anbieten als im Vorjahr. 70 Prozent der Firmen planen fast alle Auszubildenden nach erfolgreicher Abschlussprüfung zu übernehmen. Das ist das Ergebnis einer Befragung der Industrie- und Handelskammern.
„Einige Unternehmer schätzen die Konjunkturaussichten nicht mehr so rosig ein, trotzdem halten sie Aus- und Weiterbildung für das wichtigste Mittel, um Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten und das eigene Unternehmen auf ein sicheres Fundament zu stellen“, kommentiert Hans Michaelsen, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK zu Essen, die Umfrageergebnisse.
Betriebe finden kaum geeignete Bewerber
77 Prozent der im IHK-Bezirk befragten Betriebe konnten im letzten Jahr alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Wenn Ausbildungsstellen nicht besetzt werden konnten, lag dies zum Großteil daran, dass keine geeigneten Bewerbungen vorlagen, heißt es. Problematisch sei auch die Entwicklung, dass in 20 Prozent der Fälle die Ausbildungsplätze nicht angetreten wurden.
Gefragt wurde auch nach den wichtigsten Hemmnissen für Unternehmen, Ausbildungsplätze anzubieten. Mit 82 Prozent war die häufigste Antwort die mangelnde oder fehlende Ausbildungsreife vieler junger Menschen. Die Betriebe bemängeln insbesondere fehlende Disziplin, mangelnde Umgangsformen und Einschränkungen im mündlichen und schriftlichen Ausdrucksvermögen.
Unternehmen fordern bessere Schulkenntnisse
„Entscheidende Hemmnisse bei einem erfolgreichen Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt bleiben zum einen die unzureichende Ausbildungsreife und zum anderen die fehlenden sozialen Kompetenzen vieler Jugendliche“, bedauert Michaelsen.
„Deshalb müssen die Bemühungen, einen besseren Übergang zwischen Schule und Ausbildung zu schaffen, deutlich intensiviert werden.“ Ein weiteres Ergebnis: die steigende Bereitschaft der Unternehmen Ausbildungsplätze mit fachlich schwächeren Jugendlichen zu besetzen.