Mülheim.

Die Landesregierung hat ihr Kontingent für die Wohnraumförderung in NRW von 800 (2011) auf 850 Mio Euro für das Jahr 2012 erhöht, wobei die 50 Mio € in den geförderten Mietwohnungsbau fließen sollen (2012: 450 Mio €, 2011: 400 Mio €). Welche Auswirkungen das für Sozialwohnungen in Mülheim hat, wollte die SPD in der letzten Sitzung des Sozialausschusses wissen.

„Von den 50 Mio € mehr vom Land werden wir hier nicht viel merken“, antwortete Matthias Lincke, Leiter des Amtes für Geodatenmanagement, Vermessung, Kataster, zu dem auch die Wohnbauförderung gehört.

Das ist allerdings keine schlechte Nachricht, erklärte Lincke auf Anfrage, denn auch schon in den Vorjahren hätten alle Anträge für den Mietwohnungsbau aus dem zugeteilten Budget bewilligt werden können. „Wir haben bisher alles, was an uns herangetragen wurde, auch machen können.“ Das Geld, also die 50 Mio € mehr, werde, so Lincke, vornehmlich in Regionen fließen „wo der Mietwohnungsmarkt angespannt ist“, also eher nach Köln, Düsseldorf oder Münster, so seine Einschätzung.

Bestand sei ausreichend

Der Bestand in Mülheim sei ausreichend, hier gehe es vor allem um die Modernisierung, um den Um- und Ausbau bereits vorhandener Mietwohnungen. So wurden bereits von 2001 bis 2011 bei insgesamt 426 SWB-Mietwohnungen Modernisierungsmaßnahmen gefördert. Als aktuelles Beispiel nennt Amtsleiter Lincke das Projekt der SWB in Dümpten, wo am Bottenbruch 51/53 das Hochhaus „halbiert“ wird: Das acht Stockwerke hohe Gebäude wird um vier Etagen „gekürzt“, die 48 übrig gebliebenen Wohnungen durchgehend modernisiert. Der Umbau kostet 6,1 Mio Euro und wird mit rund 3,5 Mio Euro öffentlich gefördert, wie 2011 bekannt wurde. Auch für das laufende Jahr wurden bereits 2,4 Millionen Euro Fördermittel für Umbaumaßnahmen zugeteilt.

Klassische Neubauförderung nur in Einzelfällen

Der Neubau von öffentlich geförderten Wohnraum liegt in Mülheim allerdings schon länger zurück: Matthias Lincke nennt den Neubau von 59 Wohnungen an der Hingberg­straße/Körnerstraße, den ein privaten Investor im Jahr 2002 anging, sowie das Projekt am Steinknappen (24 Wohnungen) des Mülheimer Wohnungsbau, was schon 1996 bewilligt worden sei. Eine klassische Neubauförderung wird es nach Einschätzung des Amtsleiters in Zukunft wohl nur in Einzelfällen geben.