Mülheim.

Normalerweise nutzen vielen Mülheimer den Samstag, um vormittags einen Bummel über die Schloßstraße oder im Forum zu machen. Seit einem knappen Jahr kann man in der Fußgängerzone aber nicht nur dem Shopping frönen, sondern auch ein neues Zuhause finden.

Mit der „mietbar“ gibt sich die Stadttochter Service- Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft mbH (SWB) als bürgernah – nach eigenen Angaben mit Erfolg, obwohl im Schnitt nur rund elf Gäste pro Sonnabend in das Ladenlokal an der Eppinghofer Straße 31-37 finden.

„Es wird ganz gut angenommen“, meint Vermietungsberater Uwe Nitsche. Jeden Samstag hat das Büro fünf Stunden geöffnet, zwei Mitarbeiter kümmern sich in dieser Zeit um die Anliegen der Menschen: Interessenten können sich zum Einen neue Wohnungen zeigen lassen. Sofern diese schon frei sind, kann direkt mit dem Mitarbeiter eine Besichtigung gemacht werden.

Persönliche Betreuung

Mieter der SWB können zum anderen mit ihren Anliegen direkt vorstellig werden und werden persönlich betreut. Im Schnitt kommen laut Nitsche elf Besucher in den fünf Stunden. Nicht viel mögen böse Zungen behaupten. Lohnt sich daher der Aufwand überhaupt?

„Früher arbeiteten wir von zu Hause aus mit dem Handy, das funktionierte nicht gut“, erklärt Uwe Nitsche und ergänzt: „Die Leute brauchen einfach feste Ansprechpartner - und die haben sie in der mietbar.“ Die meisten kämen, um eine Wohnung zu suchen oder auf Mängel hinzuweisen. Letztere werden an die zuständigen Mitarbeiter weitergegeben, bis Montag müssen die Mieter dennoch auf Abhilfe warten.

Kenntnis von dem Angebot erlangen die Kunden über die Homepage im Internet. Es kämen aber auch Laufkunden, so Nitsche. Von rund 250 freien Wohnungen geht er aus, gefragt seien die mit drei Räumen. „Auch Vier-Raum-Wohnungen und Apartments sind heiß begehrt und daher meist schnell wieder weg“, weiß der 58-Jährige.

Einrichtungsmuster

Optisch präsentiert sich die „mietbar“ nicht als Schalterabfertigung: Vorne werden die Belange der Mieter und Wohnungssuchenden an den beiden Computer-Plätzen behandelt, hinten hat die SWB Einrichtungsmuster installiert, etwa Küche oder Bad. „Das ist der Standard, der die Kunden, bei Modernisierung oder Neubau erwartet“, sagt Nitsch. Darunter befinden sich auch Einrichtungen, die sich an behinderte Menschen richten und auf Barrierefreiheit ausgelegt sind, etwa mit dem Rollstuhl unterfahrbare Waschbecken oder Haltegriffe.