Mülheim. .
Emil Nolde, Thomas Mann, Janusz Korczak, Irmgard Keun – sie und viele andere Künstler wurden im Dritten Reich verfolgt. Ihre Werke entsprachen nicht dem von den Nationalsozialisten auferlegten ästhetischem und ideologischen Bild von Kunst. 75 Jahre nach der Münchener Ausstellung „Entartete Kunst“ von 1937 sind nun die Werke verfolgter Künstler im Mülheimer Kunstmuseum in der Alten Post zu sehen. „Jagd auf die Moderne. Verbotene Künste im Dritten Reich“ heißt die Ausstellung, die am 18. März eröffnet wird. Jetzt schon können sich Schulklassen für ein Kunstvermittlungsprojekt im Rahmen der Schau anmelden.
Das Projekt für Mädchen und Jungen an weiterführenden Schulen besteht unter anderem aus einem Ausstellungsrundgang. Auch Gespräche mit Zeitzeugen organisiert das Museum: „Acht bis zehn Zeitzeugen aus unterschiedlichen Kontexten werden eingeladen“, erklärt Museumsleiterin Beate Reese: „Darunter sind auch Bürger aus Mülheim, die beobachtet haben, wie die Synagoge angesteckt wurde.“
Breites Angebot für die Schüler
Für die Schüler hat das Museumsteam zudem künstlerische Workshops geplant. Dabei sollen die Jungen und Mädchen verschiedene Techniken ausprobieren, wie Zeichnen mit Kohle oder Linoldruck. Auch eine Schreibwerkstatt wird angeboten. Die Arbeiten werden in einem Projektraum als Teil der Ausstellung präsentiert. Auf einer Internetseite können die Schüler über ihre Erfahrungen berichten und das Gesehene und Erlebte reflektieren.
Für Lehrer gibt es eine Vorschau auf Ausstellung und Vermittlungsprojekt am Donnerstag, 15. März, um 17 Uhr. Die Schau ist ein Projekt des Kunstmuseums mit dem Landschaftsverband Rheinland und dem Internationalen Kulturzentrum Krakau im Rahmen des Polen-NRW-Jahres 2011/12. Die Teilnahme an dem Vermittlungsprojekt ist für die Schulklassen kostenlos.