Mülheim. Das massenhafte Fischsterben an der Ruhr am Freitag in Essen-Kupferdreh hat am Wochenende reichlich Wirbel ausgelöst. Während für den Baldeneysee und die Ruhr auf Essener Seite das ökologische Außmaß der Katastrophe noch nicht absehbar ist, gab ein RWW für den Fluss in Mülheim Entwarnung.
Das massenhafte Fischsterben an der Ruhr am Freitagnachmittag in Essen-Kupferdreh hat am Wochenende reichlich Wirbel ausgelöst. Während für den Baldeneysee und die Ruhr auf Essener Seite das ökologische Außmaß der Katastrophe noch nicht absehbar ist, gab RWW-Sprecher Ramon Steggink für den Fluss in Mülheim bereits am Freitagabend Entwarnung (WAZ berichtete).
„Es bestehen keine Bedenken“, bekräftige Steggink gestern. Vor allem, was das Trinkwasser betreffe. Besorgte Bürger hatten sich am Wochenende bei RWW gemeldet. „Es gab fünf bis sechs Anfragen.“ In Mülheim laufe der Betrieb in den Wasserwerken – zwei in Styrum und eins an der Dohne – ganz normal weiter.
Wasserwerk in Kettwig vorübergehend ausgenommen
Das Wasserwerk in Kettwig sei Freitag vorsorglich vom Aufbereitungsprozess ausgenommen und die Versorgung von Mülheim aus gefahren worden. Nachdem es am Samstag kein weiteres Fischsterben in Essen mehr gegeben habe, „wurde Kettwig wieder in Betrieb genommen“.
Derweil geht die Suche nach dem Verursacher der illegalen Einleitung und der Substanz weiter. Feuerwehr, Fischereibehörde, das Landesumweltamt, die Wasserbehörde, die DLRG und die Rheinischen Wasserwerke sind in Essen im Großeinsatz. Proben wurden entnommen. „Auch RWW hat in Kupferdreh Proben genommen“, sagt Steggink.
Giftstoff noch unbekannt
In Mülheim wurden seines Wissens keine Proben gezogen: „Die Giftfahne muss ja einmal durch den Baldeneysee, das ist ein riesiger Wasserkörper.“ Zudem sei es über eine Strecke von zehn, zwölf Kilometern sehr unwahrscheinlich, dass noch Schadstoffe in Mülheim ankämen. Um was es sich genau für giftige Stoffe dreht, „wissen wir noch nicht“, sagt Steggink.
Die Untersuchungen der Proben liefen derzeit noch. Man sei auch bei RWW sehr gespannt auf das Ergebnis. Zunächst habe es so ausgesehen, dass es sich um einen Schadstoff auf Laugenbasis handele, „weil der pH-Wert so hoch zu sein schien“, sagt Steggink. Aber was es letztendlich war, müssten die Untersuchungsergebnisse zeigen, die am heutigen Montagmorgen vorliegen sollen.