Mülheim. „Wir haben jetzt eine finanzielle Planungssicherheit bis 2016“, freut sich Superintendent Helmut Hitzbleck nach der Kreissynode vom Wochenende.

„Wir haben jetzt eine finanzielle Planungssicherheit bis 2016“, freut sich Superintendent Helmut Hitzbleck nach der Kreissynode vom Wochenende.

Das Kirchenparlament, das 59.000 evangelische Christen in Mülheim und Kettwig vertritt, hatte beschlossen, dass der Anteil der Kirchensteuern, die die neun Ortsgemeinden einnehmen und im Rahmen eines Umlageverfahrens zur Finanzierung des Kirchenkreises An der Ruhr abführen, von 28 auf 31,5 Prozent steigen soll.

„Trotz dieser erhöhten Umlage werden die Gemeinden in diesem Jahr sogar eine etwas höhere Zuweisung von Kirchensteuern bekommen“, betont der Superintendent. Je nach Mitgliederzahl geht Hitzbleck von einem Plus zwischen 2000 und 15.000 Euro pro Gemeinde aus.

Neben einer positiven Entwicklung bei den Kirchensteuereinnahmen, wirkten sich auch der Finanzausgleich innerhalb der rheinischen Landeskirche und die Einsparung von Personalkosten (durch den Weggang von zwei Pfarrern) zu Gunsten des Kirchenkreises und seiner Gemeinden und Einrichtungen aus. 2011 rechnet man mit Kirchensteuer-Netto-Einnahmen von rund 6,1 Millionen Euro.

700.000 Euro aus Rücklagenfonds

Hitzblecks Stellvertreterin im Kreissynodalvorstand, Dagmar Tietsch-Lipski, freut sich darüber, dass die rheinische Landeskirche einen nicht mehr benötigten Rücklagenfonds aufgelöst und an seine Kirchenkreise verteilt hat. Das habe rund 700.000 Euro in die Kassen des Kirchenkreises An der Ruhr gebracht.

Mit diesem Geld soll jetzt unter anderem die Arbeit des von ihr geleiteten Konzeptionsausschusses finanziert werden. Der erarbeitet mit Hilfe eines externen Moderators bis Mai 2014 eine angesichts langfristig sinkender Kirchensteuereinnahmen und Gemeindegliederzahlen eine tragfähige Gesamtkonzeption für den Kirchenkreis, seine Gemeinden und Einrichtungen.

„Wen wollen wir wie und womit erreichen? Was sind unsere Aufgaben? Wie verstehen wir uns selbst und was können wir in welcher Zeit und zu welchen Kosten leisten“, beschreibt Tietsch-Lipski die Aufgaben des Konzeptionsprozesses. Der wird sich in eine Analyse-, eine Kreativ-, eine Kommunikations- und eine Überprüfungsphase gliedern und in enger Rückkopplung mit den Presbyterien vonstatten gehen.

19.000 Euro für Raum der Stille

Nachdem die Synodalen die von Tietsch-Lipski präzisierte Aufgabenstellung gebilligt haben, kann der Konzeptionsausschuss jetzt in die Detailarbeit einsteigen. Dem Gremium gehören 13 Gemeindevertreter, zwei Vertreter der Kreissynodalvorstandes und je ein Kuratoriumsmitglied des Diakonischen Werkes, der Evangelischen Familienbildungsstätte und der Evangelischen Beratungsstelle für Ehe- Erziehungs- und Lebensfragen an.

Die Kreissynode sprach sich auch für die Beibehaltung des weiterführenden Schulstandortes an der Bruchstraße aus und bewilligte 19.000 Euro für einen Raum der Stille. Dieser soll im stationären Hospiz an der Friedrichstraße eingerichtet werden. Damit soll dort ein Platz geschaffen werden, an dem man sich zurückziehen und beten kann.