Mülheim. . Thomas Behler, Geschäftsführer des Contilia Senioren Service, sagte, dass nun mit dem Bau eines neuen Seniorenstiftes für demente Menschen am Schloss Broich begonnen werden kann. Das heißt auch, dass das Hildegardishaus ab 2013 saniert werden kann.
Am Schloss Broich wird nun endlich mit dem Bau eines neuen Seniorenstiftes für demente Menschen begonnen. Was zugleich bedeutet: Das Hildegardishaus kann ab 2013 saniert werden. Beides teilte Thomas Behler, Geschäftsführer des Contilia Senioren Service mit, der seit rund zwei Jahren auch für das Hildegardishaus in Broich zuständig ist. Schon damals hatte er eingeräumt, dass die Einrichtung in baulicher Hinsicht nicht mehr den Standards entspricht.
Fertigstellung Ende 2012
Das neue Haus, das neben dem katholischen Kindergarten Herz Jesu entstehen und eigentlich schon 2011 bezugsfertig sein sollte, ist als Spezialeinrichtung für Leute mit schwerer Demenz konzipiert. Ende 2012, so die jetzige Planung, soll es fertig sein, 39 Plätze bieten und zunächst die Bewohner des Hildegardishauses aufnehmen, damit dieses kernsaniert werden kann.
Die Kosten hierfür schätzt man auf 2,5 Mio. Euro, für den Neubau auf 3,6 Mio. Und hier wird die Angelegenheit brisant. Denn wie in den letzten Wochen ans Licht kam (WAZ berichtete), ist die Betreibergesellschaft des Hildegardishauses in den Sog der Engelbertus-Insolvenz geraten. Von mehreren Seiten bestätigt wurde: Es existiert eine Bürgschaft über eine Million Euro, die für die Hildegardishaus-GmbH, die bis 2009 zur Engelbertus-Gruppe gehörte, zur schweren Last werden könnte.
Unterschrieben hat sie der frühere Geschäftsführer Hans-Peter Tappert, gegenüber einer Wuppertaler Leasing-Gesellschaft, die Möbel und andere Einrichtungsgegenstände für den Wohnpark Dimbeck lieferte. „Der damalige Aufsichtsrat hat versichert, dass ihm diese Bürgschaft nicht bekannt war“, sagt nun Thomas Behler, „und es findet sich auch nichts darüber in den Protokollen.“
"Das Haus ist sicher"
Bislang sei noch keine direkte Forderung der Leasing-Gesellschaft eingegangen. Sollte dies geschehen, dann trifft sie, als Rechtsnachfolgerin, die St. Mariä Himmelfahrt Seniorenwerk GmbH, deren Anteile zu 97 Prozent bei der katholischen Gemeinde liegen und zu drei Prozent beim Caritas-Trägerwerk. Sie betreibt Pflege und Betreuung im Hildegardishaus, während die Geschäftsführung 2009 der Contilia übertragen wurde. Seinerzeit hatte die Gemeinde, wegen ausstehender Mietzahlungen von mindestens 300.000 Euro, der Engelbertus-Gruppe gekündigt.
Wichtig in diesem Zusammenhang: Das Gebäude samt Grundstück an der Kirchstraße gehört nicht der Betreiber-GmbH, sondern direkt der Gemeinde. „Das Haus ist sicher“, beteuert Behler, und versichert den (einmal mehr) besorgten Angehörigen: „Es wird keine Schließung geben, die alten Leute werden auch zukünftig gut versorgt.“
Eigentlich wollte Contilia längst in die Betreibergesellschaft eintreten. „Wir standen kurz davor.“ Nun geht man, um die Bauprojekte überhaupt umsetzen zu können, notgedrungen einen anderen Weg: Am 1. April wurde eine neue Gesellschaft gegründet, die Kloster Saarn Seniorenwerk GmbH. An ihr ist die Contilia-Gruppe zu 88 Prozent beteiligt, die Gemeinde zu zehn Prozent. „Damit wir endlich weiterkommen“, so Behler.