Mülheim. Die Mühen des Mülheimers Stefan Bucksteegen haben sich gelohnt. Der kleine Mika kann die Spezial-Therapie machen. Wie es jetzt weitergeht.
Gute Nachrichten für den kleinen Mika und seine Eltern: Mit vereinten Kräften ist es gelungen, 18.000 Euro für eine Therapie zusammenzubekommen, in die die Familie des schwerstbehinderten Jungen große Hoffnungen steckt. Der Mülheimer Unternehmer Stefan Bucksteegen hat nichts unversucht gelassen, um Spenden zu organisieren und Menschen in Mülheim und Umgebung auf das Schicksal des kleinen Jungen aufmerksam zu machen.
Die Mühe hat sich gelohnt. 15.100 Euro sind bis Donnerstag (16. Mai) zusammen gekommen. Unsere Redaktion steuerte Dank der Aktion Jolanthe und den vielen engagierten Mülheimerinnen und Mülheimern die fehlenden 2900 Euro bei. Nun steht fest: Mika und seine Eltern können Anfang Juni in die Niederlande reisen und die Stammzellentherapie durchziehen.
Mika macht aktuell acht Therapien pro Woche
„Das sind sehr viele Emotionen, die auf uns einprasseln“, sagt Vater Andreas Holzinger, dem man die Rührung anhört. Auch Stefan Bucksteegen ist nach seinem mehrwöchigen Spendenmarathon beeindruckt, wie viele Menschen ein Herz gezeigt haben. „Das ist schon eine tolle Erfahrung.“
Zum Hintergrund: Der vier Jahre alte Mika ist seit seiner Geburt schwerst mehrfach behindert. Hirnschädigungen führen dazu, dass Mika körperlich und geistig stark eingeschränkt ist. Das gesamte Leben der Essener Familie dreht sich darum, Mika bestmöglich zu fördern und ihm die besten Entwicklungschancen zu geben. „Aktuell machen wir acht Therapien pro Woche“, fasst Vater Andreas Holzinger zusammen. Dazu gehören Physiotherapie, Heilpädagogik, Logopädie und ein spezielles Augentraining, um die Reaktionsfähigkeit des fast blinden Jungen zu verbessern.
Frei sitzen, selbstständig kauen: Das wären große Therapieerfolge für Mika
Dank der nun möglich gewordenen Stammzellentherapie könnten sich Mika ganz neue Entwicklungschancen eröffnen. Vater Andreas Holzinger erklärt: „Wir werden drei Tage in den Niederlanden sein. Die eigentliche Behandlung ist ganz unspektakulär. Mika bekommt eingelagertes Nabelschnurblut von vier bis acht Spendern injiziert.“ Die Hoffnung: Die Stammzellen sollen funktionierende Hirnareale anregen, die Arbeit der ausgefallenen Areale zu übernehmen. Die Therapie gilt als sehr erfolgreich, unter anderem bei Schlaganfallpatienten. Vater Andreas Holzingers beschreibt seine Hoffnungen so: „Wenn Mika dadurch in der Lage ist, kurzfristig selbstständig zu sitzen oder zu kauen, oder mehr als drei bis vier Laute nachzuahmen, wären wir überglücklich.“
Für den Vater ist klar, dass ihnen intensive Monate bevorstehen. „Die Stammzellen können nur richtig wirken, wenn wir mit Therapien unterstützen.“ Das ist ähnlich wie bei einem Muskel, der trainiert werden muss. Aber auch dafür ist Sorge getragen. „Wir haben eine intensive neurologische Reha bewilligt bekommen, die ein paar Wochen nach der Stammzellentherapie anschließt.“
Für Stefan Bucksteegen, der als Höhepunkt für Mikas Spendenmarathon ein Charity-Golfturnier im Golfclub Hösel veranstaltet hat, ist jetzt erstmal Durchschnaufen angesagt. „Die Veranstaltung war klasse, alle waren bestens gelaunt. Aber ich merke nach den Wochen doch, dass das eine ganz schöne Energieleistung war.“
Sowohl Bucksteegen als auch Mikas Eltern erwähnen, dass auch der Mülheimer Verein Rolli Rockers Sprösslinge zum Erfolg beigetragen hat. Der Verein, der sich für Kinder und Familien in besonderen Lebenslagen einsetzt, begleitet die Familie seit zwei Jahren. Mikas Vater sagt: „Wir sind unendlich dankbar für diese großartige Unterstützung. Wir sind sehr glücklich.“
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