Mülheim. Immer mehr Menschen in Mülheim beziehen Grundsicherung. Allein seit 2021 ist die Zahl massiv gestiegen - und könnte noch höher sein.

Immer mehr Mülheimerinnen und Mülheimer kommen im Alter nicht mehr über die Runden und sind auf Unterstützung angewiesen. Allein in den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der Empfänger von Grundsicherung um 350 Personen angestiegen. Nicht nur deswegen soll die drohende Altersarmut in den künftigen Planungen der Stadt einen noch größeren Raum einnehmen.

Das geht aus dem erstmals seit 2019 wieder vorgelegten Bericht „Kommunale Planung für Alter und Pflege“ hervor, der in Kürze dem Seniorenbeirat und dem Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales vorgelegt wird.

Mülheim will die Herausforderung künftig „stärker als bisher“ betrachten

In dem Bericht sind die Erscheinungen und Auswirkungen von Altersarmut als einer von vier Herausforderungen herausgestellt, die „stärker als bisher zu betrachten“ sind.

Was nicht bedeuten soll, dass das Phänomen ein neues ist. Schon 2016 haben in Mülheim 1790 Menschen die sogenannte Grundsicherung im Alter erhalten – Sozialleistungen, mit denen eine nicht ausreichende Rente aufgestockt wird.

Warum die Zahl der Leistungsbezieher sogar noch höher sein könnte

Mittlerweile ist die Zahl auf 3183 Personen gestiegen. Das entspricht einer Quote von 7,7 Prozent. Im Dezember 2021 waren es nur 6,9 Prozent.

Womöglich wäre die Zahl sogar noch bedeutend höher, würden nicht viele Menschen aus Scham oder wegen mangelnder Informationen auf den Gang zum Sozialamt verzichten. Zum Beispiel besteht die Sorge, dass auf das Einkommen der Kinder zugegriffen werden könnte. Dies ist beim Bezug der Grundsicherung aber nicht der Fall, wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt. Dies trete gegebenenfalls erst dann ein, wenn zusätzliche Leistungen zur Pflege bezogen werden und wenn die Kinder über mehr als 100.000 Euro Jahreseinkommen verfügen.

Nord-Süd-Gefälle gilt auch hier: Wo die meisten Mülheimer Grundsicherung beziehen

Das in mittlerweile vielen Statistiken übliche Mülheimer Nord-Süd-Gefälle kann auch diesmal nicht in die Waagerechte gerückt werden. Die größten Anteile der Menschen, die Grundsicherung beziehen, gibt es in den Bezirken der Altstadt I, Altstadt II (also der Innenstadt, Eppinghofen, dem Dichterviertel bis hin zur Papenbusch-Siedlung) und in Styrum.

Dort liegt die Quote im zweistelligen Prozentbereich. Im Südwesten des Bereichs Altstadt II bezieht jede vierte Person ab 65 Jahren Grundsicherungsleistungen.

Dahingegen liegt die Quote in den Bereichen südlich und links der Ruhr teilweise unter einem Prozent. Während die Anzahl der älteren Menschen in Saarn mit 6417 Einwohnerinnen und Einwohnern über alle Stadtteile verteilt am höchsten ist, beträgt dort der Anteil von Hilfeempfängern lediglich 4,5 Prozent.

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