Mülheim. Die Polizei hat zum zweiten Mal den Transport der Moornixe, dem alten Schiff, das beim Hochwasser 2021 in Mülheim untergegangen war, gestoppt.
Startklar auf dem Tieflader steht sie am Ruhrufer: die Moornixe, das stark ramponierte Fahrgastschiff, das vom Hochwasser im Juli 2021 unweit der Mendener Brücke losgerissen und führerlos ins Kahlenbergwehr getrieben war. Jetzt sollte das Schiff an seine letzte Ruhestätte umziehen, das Ruhrufer in Essen. Doch der Umzug wurde polizeilich gestoppt – zum zweiten Mal.
Das Verladen des Schiffswracks, das seit seiner aufwendigen und kostspieligen Bergung aus der Ruhr im Oktober 2021 auf dem Gelände der Friedrich-Wilhelms-Hütte gelegen hatte, hatte am Donnerstagmorgen problemlos geklappt. Hochkonzentriert hatte das Team eines riesigen Schwerlastkrans den verbeulten Rumpf mit Hilfe von Tragschlaufen angehoben und auf den Tieflader schweben lassen. Alles lief wie geschmiert – bis Polizisten, die den übergroßen Schwertransport von Mülheim nach Essen begleiten sollten, die Papiere des Fahrzeugs kontrollierten.
Altes Fahrgastschiff vom Baldeneysee lag an Mülheims Ruhr, als das Hochwasser kam
Dort, an Essens Ruhrufer auf dem Areal „Neue Insel“ an der Spillenburger Mühle werden ein Inklusionsbetrieb mit Fahrradhotel, gastronomischem Betrieb und Hochzeitskapelle sowie Werkstätten zur Arbeitsförderung aufgebaut – unter Federführung der „Neue Arbeit“ der Diakonie Essen. Hier soll die Moornixe, die unter dem Namen „Baldeney“ als erstes Schiff auf dem Baldeneysee fuhr, aufgearbeitet und als Hochwasser-Mahnmal ausgestellt werden.
Bis es so weit ist, muss der Transporteur allerdings nachbessern. Er war am Donnerstag mit einer anderen Zugmaschine als der, die in den Unterlagen zur Anmeldung für solch einen Transport angegeben ist, am Verladeort erschienen. Weil das Fahrzeug vor Ort und das auf dem Formular angekündigte nicht übereinstimmten, ließ die Polizei den Konvoi nicht starten.
Auch ein zweiter Anlauf für den Transport von Mülheim nach Essen ist am Freitagvormittag gescheitert. Zwar könne nun die entsprechende Zugmaschine eingesetzt werden, erklärte Andreas Bußmann, Projektleiter „Neue Insel“, vor Ort. Die Polizei verweigere aber nach wie vor die Genehmigung, da sie nun die Länge des Tiefladers beanstande. Am Donnerstag hatten Beamte hingegen darauf bestanden, dass der Tieflader weiter ausgezogen wird, damit der Schiffsrumpf nicht hinten übersteht. Die Verantwortlichen der Diakonie Essen setzen nun darauf, dass die Moornixe nach den Herbstferien endgültig ihre Zwischenstation am Mülheimer Ruhrufer verlassen kann.
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