Mülheim. Zugunsten von Hochwasseropfern aus Mülheim-Mintard, die durch die Flut alles verloren haben, wird der Rettungsring der Moornixe versteigert.
Er ist wieder aufgetaucht und soll nun Gutes tun – der Rettungsring der Moornixe, dem beim Hochwasser am Kahlenbergwehr spektakulär gesunkenen ehemaligen Passagierschiff. Nun ist klar, wem der Erlös aus der Versteigerung des Rettungsringes zugute kommen soll: Dem Mintarder Ehepaar Doris und Gerhard Gerke, dem das Hochwasser so ziemlich alles genommen hat. Der Verein „4330hilft“ bietet das Moornixen-Stück in einer Auktion auf Ebay an – knapp 40 Gebote sind bis Freitagnachmittag schon eingegangen, das höchste Gebot lag bei 223 Euro. Wer besonders tief in die Tasche greifen will, kann den Rettungsring auch für 250.000 Euro sofort erstehen.
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Bei der Aufräum-Aktion nach dem Hochwasser in den Styrumer Ruhrauen hatte Daniel Zschocke vom Verein „4330hilft“ den Rettungsring des vom Hochwasser verschluckten Motorschiffs „Moornixe“ gefunden. Das Fundstück soll nun mit Zustimmung des Schiffseigners für den guten Zweck versteigert werden, berichtet Finder Zschocke.
Mintarder Ehepaar Doris und Gerhard Gerke hat beim Hochwasser alles verloren
Der Erlös aus der Auktion, soll komplett dem Mintarder Ehepaar Doris und Gerhard Gerke zugute kommen, dessen Souterrain-Wohnung in der Straße Durch die Aue bei den Überschwemmungen rund anderthalb Meter hoch voll Wasser stand. Die Räume sind unbewohnbar – auf unbestimmte Zeit. Gerkes leben derzeit in einem Wohnwagen, der in der Hofeinfahrt steht. Wie lange dieser Zustand anhalten wird, wissen die Mintarder noch nicht.
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Anfang kommender Woche soll ein Gutachter kommen, um die Schäden zu bewerten und einzuschätzen, wie lange die Sanierungsarbeiten dauern werden. Sicher müssten alle Kacheln raus und die Elektrik erneuert werden, erzählt Doris Gerke. Ob auch der Estrich ersetzt werden muss, sei noch offen. „Wir haben bislang Aussagen für die Dauer der Sanierung von sechs Monaten bis zu einem ganzen Jahr“, berichtet Doris Gerke. Klar aber ist inzwischen: „Die Versicherung zahlt keinen Pfennig.“ Die Gerkes haben keine Elementar-Versicherung, die Hausratversicherung kommt in solchen Fällen nicht für Schäden auf.
Die Mintarder erfahren viel Hilfsbereitschaft
Seit dem Hochwasser am 15. Juli haben sie und ihr Mann „jede Menge Hilfe von lieben Menschen“ erfahren, sagt die Mintarderin dankbar – „das stärkt mich.“ Als das Wasser kam und sie von der Feuerwehr aus der Wohnung, in der sie 18 Jahre gelebt haben, evakuiert worden sind, habe sie „total verloren davor gestanden“, sagt die zierlich Frau Anfang 60. Jetzt aber sehe sie eine Perspektive – auch durch die Hilfsaktion, die über die Versteigerung des Moornixe-Rettungsring für sie angelaufen ist. „Mein größter Wunsch ist es, in Mintard zu bleiben.“
Die Auktion für den Rettungsring der Moornixe ist zu finden unter www.ebay.de/itm/294330907216. Wer nicht mitbieten, aber trotzdem helfen möchte, kann über die Paypal-Seite des Vereins „4330hilft“ spenden fluthilfe.4330hilft.de