Mülheim. Der Name ist Programm, hier wird gezapft und gezockt: „Die Kneipe“ in Mülheim hat eine riesige Bier-Auswahl, und man trifft sich zum Spielen.
„Die Kneipe“ ist wohl die Kneipe mit dem markantesten Namen in Mülheim. Sie liegt direkt gegenüber dem Rathausmarkt in einem alten Eckhaus, das früher den „Löschbogen“ beherbergte. „Wir haben uns damals gedacht: Wenn wir die Kneipe ‚Die Kneipe‘ nennen, dann wissen die Leute direkt, was sie erwartet, nämlich keine Cocktails und kein Latte Macchiato“, erinnert sich Wirt Tom Buder, den alle nur Tom „Kappe“ nennen.
Von 2016 bis 2019 befand sich „Die Kneipe“ auf der Duisburger Straße. „Da ist dann aber der Pachtvertrag ausgelaufen, und es gab auch keine Heizung“, erinnert sich der Wirt. „Wir mussten mit einem Baustellenlüfter heizen.“ Das habe monatliche Stromkosten von 400 bis 500 Euro verursacht. So entstand die Idee, den Standort zu wechseln. Seit Mitte 2019 befindet sich „Die Kneipe“ nun also im Haus Friedrich-Ebert-Straße 60.
„Die Kneipe“ in der Mülheimer Innenstadt ist Treffpunkt zum Flippern
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Der große Schankraum ist recht dunkel gehalten und macht sofort einen sehr gemütlichen Eindruck. Allerlei Erinnerungsstücke schmücken die Wände, und alle Menschen, die sich auf den Weg in „Die Kneipe“ machen, finden neben Standards wie Darts-Scheibe und Billardtisch zudem einen Kicker und sogar einen Flipper vor. „Wir haben hier zwei Flipper-Truppen, die regelmäßig kommen, um zu spielen“, erklärt Tom „Kappe“.
„Als nächstes bekommen wir eine Retro-Spiele-Konsole. Da kann man dann die ganzen alten Spiele aus den achtziger und neunziger Jahren spielen.“ Eine Vierergruppe, die ebenfalls regelmäßig da ist, sitzt an einem der zahlreichen Tische und ist in ein Brettspiel vertieft. Auch zum Würfeln ist alles da.
Insgesamt 17 nicht-alkoholische Getränke - bald soll es auch Burger geben
Ein besonderes Merkmal der „Kneipe“ ist die sehr große Bier-Auswahl. Das beginnt bei Holsten, Bolten, Budweiser, Duckstein und Carlsberg, die es hier vom Fass gibt. Hinzu kommen zahlreiche weitere Flaschenbiere, aus denen man wählen kann – bis hin zu alkoholfreiem Ginger-Bier. „Wir haben insgesamt 17 nicht-alkoholische Getränke“, ergänzt der Wirt.
Bisher gibt es zu all den Getränken „nur“ kleine Snacks wie Erdnüsse oder Chips. „Wir überlegen aber gerade, die Küche zu reaktivieren.“ Es ist geplant, das kulinarische Angebot in Kürze um Burger zu erweitern. Tom „Kappe“ glaubt, dass das dem jungen Ziel-Publikum entgegenkommt und hofft, damit auch neue Interessierte anziehen zu können.
Wirt verzeichnet immer noch weniger Gäste als vor der Pandemie
Das Geschäft sei deutlich schwieriger geworden. „Viele leiden immer noch unter so einer Art Corona-Schock“, meint der Wirt, denn er sucht eine Erklärung für den noch immer deutlich niedrigeren Zuspruch im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie. „Die Leute scheinen das Weggehen teilweise ein bisschen verlernt zu haben.“
„Die Kneipe“ bietet auf jeden Fall hinreichend Platz für zahlreiche ausgehfreudige Leute. Im vorderen Schankraum befinden sich Sitzplätze für 60 Personen. Im etwas weiter hinten gelegenen Raum können weitere 50 Gäste Platz nehmen. Ein großes Plus der „Kneipe“ ist der Außenbereich mit weiteren 40 Plätzen, in dem man unter freiem Himmel sitzen, trinken - und rauchen kann. Sonntag ist Ruhetag. An allen anderen Tagen hat die Eckkneipe ab 19 Uhr geöffnet – Ende offen. „Wir haben auf, so lange die Gäste Durst haben“, fasst der Wirt kurz zusammen.
Kneipen in Mülheim – unsere Serie:
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