Mülheim. „Zum schrägen Eck“ im Mülheimer Dichterviertel ist ein Lokal für alle. Gäste jeden Alters treffen sich zu Darts, Billard oder zum Fußballgucken.
Die nächste Station unserer Reihe durch Mülheimer Kneipen ist das „Zum schrägen Eck“. Es existiert bereits seit über einem halben Jahrhundert am Rande des Dichterviertels, genau dort, wo sich Bruch-, Klopstock- und Uhlandstraße treffen – in einem markanten Gebäude, dem das Lokal seinen Namen verdankt.
Das Eckhaus, dessen Form der Kneipe den Namen gab, ist ein prächtiger Altbau aus den Anfängen des vergangenen Jahrhunderts. 1979 übernahm Zarko Pulic den Betrieb und führte ihn volle drei Jahrzehnte lang. Vor 14 Jahren gab er sie dann in die Hände seines Sohnes Tomislav, den alle nur Tomi nennen und der den Betrieb nun auch schon beinahe halb so lange führt, wie es sein Vater getan hat. Im Inneren des „Zum schrägen Eck“ warten zwei große Räume auf die Gäste. Zentren des Schankraums sind die alte Theke und der Billardtisch. Daran grenzt ein Saal, in dem rund 70 Personen Platz finden.
Wer eine Frau dumm angequatscht, fliegt beim Mülheimer Zum-Schrägen-Eck-Wirt raus
„Ich hatte das große Glück, ein gut laufendes Geschäft von meinem Vater übernehmen zu dürfen. So konnte ich dann weiterführen, was er aufgebaut hat“, zeigt sich „Tomi“ Pulic dankbar für das Geschenk, das ihm sein Vater damals gemacht hat. Er sieht in der Auswahl der Gäste einen zentralen Schlüssel für das erfolgreiche Führen einer Kneipe. „Es gibt hier bei uns keinen Stress. Alle kommen gut miteinander aus. Bei uns muss zum Beispiel auch keine Frau Bedenken haben, dumm angequatscht zu werden.“ Das würde jeder bei ihm nur einmal machen – und dann würde er rausfliegen, so Pulic. Tatsächlich sei das aber noch nie vorgekommen.
So etwas spricht sich rum und das Ergebnis dieser Arbeit des Wirts ist ein extrem bunt durchmischtes, offenes und freundliches Publikum, das zum Teil – wie selbstverständlich aus anderen Stadtteilen oder sogar Städten wie Essen und Oberhausen anreist. Hier sind Gruppen junger Studierender ein ebenso selbstverständlicher Anblick wie Menschen, die voll im Berufsleben stehen oder Rentnerinnen und Rentner. Immer wieder finden auch Arbeiter auf Montage oder Geschäftsleute auf Reisen ihren Weg in die Eck-Kneipe – und wundern sich nicht selten darüber, wie offen und freundlich sie hier aufgenommen werden.
In Mülheims Kneipe „Zum schrägen Eck“ werden die Fußball-Übertragungen gezeigt
Der große Saal wird regelmäßig für Familienfeiern oder Eigentümer-Versammlungen genutzt und gleich mehrere Dart-Mannschaften sind im „Zum schrägen Eck“ beheimatet, trainieren hier und tragen ihre Heimspiele aus. Dementsprechend voll kann es da auch schon mal innerhalb der Woche werden.
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Die Wochenenden gehören oft dem Fußball. „Obwohl es mittlerweile kaum noch bezahlbar ist, biete ich all´ meinen Gästen alle Fußball-Bundesliga- und Champions-League-Spiele mit deutscher Beteiligung an“, sagt „Tomi“ Pulic. Ohne das gehe es einfach nicht. Würde er keine Fußball-Übertragungen anbieten, würden die Fußballfans fernbleiben, ist der erfahrende Gastronom sicher.
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Neben den üblichen Getränken wie Bier und Softdrinks hält er für seine Gäste zudem ein besonders breites Angebot an Longdrinks, Likören, Schnäpsen und kleinen Snacks bereit. Ruhetag ist der Montag. Das „Zum schrägen Eck“ öffnet an den anderen Tagen um 17 Uhr. Einzig am Samstag, wenn um 15.30 Uhr die Konferenz der Fußball-Bundesliga-Konferenz beginnt, ist bereits ab 15 Uhr geöffnet. Weitere Infos auf der Homepage.