Mülheim. Die Kneipe Posthorn im Herzen Broichs beherbergt viele Dortmund-Fans und verfügt als eine von wenigen Mülheimer Kneipen über einen Außenbereich.
Sie liegt ein wenig versteckt. Wer die Duisburger Straße in Richtung der Nachbarstadt befährt und dann in die Prinzeß-Luise-Straße einbiegt, der kann an der nächsten Kreuzung auf der rechten Seite in der Ferne einen kurzen Blick auf die Kneipe Posthorn erhaschen. Sie liegt an der Ecke zur Reichstraße im Haus Bülowstraße 111. Es ist der Außenbereich, der sofort auffällt. Wenn das Wetter es zulässt, dann können alle Kneipen-Begeisterte ihr Bier auch direkt vor der Kneipe draußen trinken.
Andrea und Herbert aus der Wiesche lenken die Geschicke des Posthorns seit knapp drei Jahrzehnten. „Meine Eltern hatten schon eine Kneipe“, erklärt Herbert. Seine Frau Andrea und er wohnen mittlerweile direkt über ihrem Arbeitsplatz. Das war keineswegs immer so. „Wir haben am Anfang erstmal abgewartet, wie sich alles entwickelt“, erinnert sich Andrea an die damalige Zeit, in der es Unstimmigkeiten mit benachbarten Gastwirten gab.
Mülheims Posthorn: Ursprünglich sollte es mal ein Blumenladen werden
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Die Räumlichkeiten wurden beim Bau des Hauses in den 1950er Jahren ursprünglich als Blumenladen geplant. Kurzfristig wurden diese Pläne aber geändert und eine Kneipe eingerichtet. Diese Zeiten sind lange vorbei. „Früher gab es hier fünf Kneipen in enger Nachbarschaft“, so die Wirtin. Davon ist heute nur noch das Posthorn übriggeblieben.
Dementsprechend zufrieden sind die aus der Wiesches auch mit dem Zulauf. „Wir haben viele Stammgäste“, erklärt Wirt Herbert. Sehr viele seien Dortmund-Fans und das sieht man dem Innenraum der Kneipe auch an. Nahezu überall sind BVB-Devotionalien zu sehen. Eine Gruppe von Fans nennt sich „Die Tempelgänger“ und hat sich eine Ecke im hinteren Bereich des gemütlichen Schankraums gesichert.
Warum sich das Sky-Abo noch rentiert
Regelmäßig trifft man sich hier, um dann gemeinsam ins Stadion nach Dortmund zu fahren oder guckt zusammen die Auswärtsspiele. Es überrascht nicht, dass Andrea und Herbert aus der Wiesche auch die sehr hohen Kosten für das Sky-Abonnement nicht scheuen, um den Fußball-Fans die Spiele der Fußball-Bundesliga zeigen zu können. „Herbert ist MSV-Fan. Der hat auch so ein kleines Eckchen“, gibt Andrea aus der Wiesche mit einem Augenzwinkern zu Protokoll.
Das Publikum des Posthorns besteht aber keineswegs nur aus Fußball-Fans. „Bei uns wird auch Skat gespielt und geknobelt“, ergänzt sie. Für alle, die es elektronisch mögen, gibt es auch noch einen Spielautomaten. „Wir haben auch zwei Stammtische hier. Die Einen kommen immer donnerstags, die Anderen immer mittwochs.“
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Posthorn-Wirtin: „Karneval ist hier ein Muss“
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Die Wirtin aus Leidenschaft sagt, was auch viele andere Gastronomen bisher zu Protokoll gegeben haben. Ihre Kneipe sei so etwas wie ihr Wohnzimmer und die Atmosphäre „eigentlich wie eine Familie“, die sich zudem über mindestens zwei Generationen erstrecke. „Wir haben auch einen guten Publikumsstamm von Leuten um die 30“, sagt Herbert aus der Wiesche.
Fußball, Skat, Knobeln, Stammtische – es gibt noch eine weitere Säule der Aktivitäten im Posthorn. „Karneval ist hier ein Muss“, konstatiert Andrea aus der Wiesche. Das Posthorn sei eine Karnevalshochburg. „Da bestehen bereits seit vielen Jahren Kontakte und zu Karneval geht hier immer die Post ab“ – im Posthorn. Wo auch sonst?!
Dann öffnet das Broicher Posthorn
Der Montag ist der Ruhetag des Posthorns. Dienstags ab 16 Uhr geöffnet. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag ist von zehn bis 14 und dann wieder ab 16 Uhr geöffnet. Samstags, sonntags und an Feiertagen startet der Tag bereits um elf Uhr.