Mülheim. Die IHK positioniert zur Zukunftsdebatte des Flughafens Essen-Mülheim klar. Worin die Vorsprecherin der Wirtschaft „enormes Potenzial“ sieht.
Während Mülheims und Essens Stadträten wohl in diesem Jahr noch intensive Debatten zur Perspektive für den Flughafen Essen-Mülheim bevorstehen, legt sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) frühzeitig fest, welche der zwei aufgezeigten Entwicklungsszenarien sie verwirklicht sehen will.
In einem Wettbewerb hatten Planungsbüros eine gewerbliche Nutzung im Süden der Brunshofstraße einmal mit und einmal ohne Weiterbetrieb des Flughafens über das Jahr 2034 hinaus skizziert – in der großen Gewerbe-Variante auf 27,7 Hektar, in kleiner Variante mit Fortbestand des Flughafens mit 12,2 Hektar.
IHK zum Flughafen Essen-Mülheim: Gewerbepark ja, aber bitte mit Flugbetrieb
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Für die IHK, die sich in der Vergangenheit schon gegen den weiter gültigen Ausstiegsbeschluss der Stadträte für das Jahr 2034 positioniert hatte, ist klar, wohin die Reise gehen sollte. Wegen der Gewerbeflächennot in der MEO-Region mit Essen und Oberhausen habe die Entwicklung eines hochwertigen Gewerbeparks an der Brunshofstraße zwar „enormes Potenzial“, hießt es in einer aktuellen Mitteilung der Kammer, aber dann doch bitte in der kleinen Variante, die den Flugbetrieb auch in Zukunft zulasse.
„Den Flugbetrieb sollten wir unbedingt beibehalten“, so IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel. Sie ist überzeugt, dass der Flughafen sich als „große Chance für den Wirtschaftsstandort“ erweisen kann. „Die Luftfahrt von morgen können wir uns heute noch schwer vorstellen. So vieles ist im Wandel, wird erforscht und getestet. Der Flugplatz ist Chance, einen Teil der (Luft-)Mobilität der Zukunft hier bei uns in der MEO-Region zu entwickeln.“ Die Luftfahrt werde künftig sicher grüner sein als sie es heute ist.
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IHK: Für flugaffine und technologieorientierte Unternehmen exzellente Voraussetzungen
Die IHK stellt heraus, dass der Standort ihrer Sicht nach über „ein Alleinstellungsmerkmal für ein solches Cluster für die Luftfahrt der Zukunft“ verfüge: Die Infrastruktur sei vorhanden, nun absehbar neue Gewerbefläche in unmittelbarer Umgebung. Für flugaffine und technologieorientierte Unternehmen biete der Standort exzellente Voraussetzungen, ebenso für Forschung und Innovationen aus dem wissenschaftlichen Umfeld.
Bei einer nachhaltigen, gewerblichen Entwicklung am Flughafen gelte es nun auch, „einen Schwerpunkt auf eine leistungsfähige und nachhaltige Verkehrsinfrastruktur zu Boden zu legen“. Die Autobahnanbindung sei bereits gegeben. Nun brauche es noch Anbindungen an den ÖPNV und das Radwegenetz, Lade- und Serviceeinrichtungen für E-Mobilität und Wasserstoff, zentrale Parkmöglichkeiten und ein Carsharing-Angebot.
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