Mülheim. Luftschiff Theo hat am Dienstag seine neue Heimat in Mülheim bezogen. Was die besonderen Herausforderungen beim erstmaligen „Einhallen“ waren.

Als das Mülheimer Luftschiff Theo am Dienstagmittag erstmals die riesigen Tore der neuen Luftschiffhalle am Flughafen Essen-Mülheim passierte und anschließend in seiner neuen Heimat geparkt wurde, war das für alle Beteiligten ein besonderer Moment.

Normalerweise gehört das „Einhallen“, wie es in der Fachsprache heißt, zur Routine einer Flughafencrew. Doch am Dienstag wurden nach dem erfolgreichen Akt reichlich Hände geschüttelt, mehrere der Anwesenden nahmen sich in den Arm.

Mülheimer WDL freut sich über einen Meilenstein

„Das Einhallen des Luftschiffs ist schon ein Meilenstein“, freute sich WDL-Geschäftsführer Frank Peylo, als Pilot Norbert Karraß „Theo“ zum ersten Mal in seine neue Heimat gesteuert hatte.

Seit dem Abriss der alten Halle im April war der Blimp im Freien untergebracht worden. Durch die pralle Hülle macht Regen dem Luftschiff nicht viel aus. „Als aber im Bergischen Land der erste Schnee angekündigt wurde, haben wir uns ein bisschen Sorgen gemacht“, gestand Peylo.

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Der Geschäftsführer hatte auch schon Plan B in der Tasche. „Dann hätten wir nach Friedrichshafen oder so fliegen müssen, was ein riesiger Aufwand gewesen wäre. Deswegen sind wir umso froher, dass das alles so schnell geklappt hat. So ist es natürlich deutlich einfacher: Tür auf, Luftschiff rein, Tür zu“, schmunzelt Peylo.

Der Zeitdruck war auch für die Planer ein nicht zu unterschätzender Faktor. „Die kurze Bauzeit war sicherlich die größte Herausforderung bei einem Bauwerk dieser Dimension. Es war das wichtigste Projektziel, dass Theo sicher reinkommt“, erklärte Tragwerksplaner Tobias Wiesenkämper.

Komplette Crew ist in Theos Umzug eingebunden

Der eigentliche Prozess des „Einhallens“ dauert maximal zehn Minuten. Das erste Mal war aber durchaus mit besonderen Herausforderungen verbunden. „Wir wissen nicht, wie sich die Winde verhalten“, sagte Peylo, auch mit Blick auf die beiden riesigen Tore, die seitlich offenstanden. „Deswegen ist das schon ein spannender Moment“, so der WDL-Chef.

Mehrere Helfer hielten „Theo“ mit schweren Seilen in der richtigen Spur. „Nach der ganzen Zeit, in der wir nicht geflogen sind, vergisst man manchmal, was für ein Aufwand dahintersteckt“, sagte auch Frank Peylo, ehe das Luftschiff vom Mastwagen geführt, genau durch die Flucht der Torschienen rückwärts in die neue Halle gefahren wurde.

Wie es rund um die neue Luftschiffhalle in Mülheim weitergeht

Mit zwei jeweils eine Tonne schweren Betongewichten wurde das Luftschiff schließlich an seiner neuen Funktion fixiert. Denn die Tore bleiben für weitere notwendige Arbeiten zunächst noch einige Tage lang geöffnet.

Im Inneren der neuen Halle werden in den nächsten Tagen noch Elektroleitungen verlegt, Versorgungsstationen und eine Brandmeldeanlage werden installiert. „Wir haben auf beiden Seiten genug Platz, so dass wir das Luftschiff immer auf eine Seite schieben können“, erläuterte Peylo. Bei „Theo“ selbst wird mit Hilfe eines Überwachungssystems am Aggregat gewährleistet, dass immer der gleiche Druck auf der Hülle lastet.

Am Äußeren der neuen Halle haben die Dachdecker noch einige Arbeiten vor sich. „Wir haben sicherlich noch bis Januar, Februar zu tun, bis der erste Bauabschnitt abgeschlossen ist“, so Peylo nach dem erfolgreichen Meilenstein.