Mülheim. Für ihre Verdienste um die Stadtkirche haben Mülheims Katholiken Christel Wentzel am Sonntag gewürdigt. Sie hat viel für Kinder in Not getan.
Für ihre Verdienste um die katholische Stadtkirche ist Christel Wentzel (77) aus Mülheim-Dümpten am Sonntagmittag mit der Nikolaus-Groß-Medaille ausgezeichnet worden. Bei einem Festgottesdienst in der voll besetzten Barbarakirche am Schildberg würdigte Stadtdechant Michael Janßen die dreifache Mutter und fünffache Großmutter für ihre „mitmenschliche Widerständigkeit“, die sie mit dem seligen Nikolaus Groß verbinde.
In seiner Laudatio ließ Ehrenstadtdechant Manfred von Schwartzenberg das jahrzehntelange Engagement der Mülheimerin in der Katholischen Frauengemeinschaft Revue passieren. Zu diesem Engagement gehörte unter anderem die 1991 in Zusammenarbeit mit der Caritas geleistete Rumänienhilfe, die Kindern und Jugendlichen, Waisen und Sozialwaisen im Westen des südosteuropäischen Landes zugutekam.
Viele Gemeinsamkeiten zwischen der Mülheimerin Christel Wentzel und Nikolaus Groß
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Schwartzenberg, der von 1992 bis 2001 als Pfarrer die Pfarrgemeinde St. Barbara geleitet hatte, bedauerte die Tatsache, dass die Katholische Frauengemeinschaft (KFD), deren generationsübergreifendes Gemeinschaftsleben von Christel Wentzel „maßgeblich vorangetrieben“ worden sei, ihre Rumänienhilfe „seit 2016 nur noch in eingeschränkter Form fortsetzen kann“. Grund dafür sei, dass der aufwendige Transport von Sachspenden per Lastwagen „nicht mehr bezahlbar“ ist. In den vergangenen 30 Jahren hatte die KFD über 55.000 Kisten mit Hilfsgütern gesammelt sowie Geldspenden in einer Gesamthöhe von mehr als 92.000 Euro.
Genau wie zuvor Stadtdechant Michael Janßen arbeitete auch Manfred von Schwartzenberg die Gemeinsamkeiten zwischen Nikolaus Groß und Christel Wentzel heraus: Er beschrieb die Preisträgerin unter anderem mit den Worten „Verantwortungsbewusstsein, Familiensinn und Frömmigkeit, gepaart mit einem großen sozialen Herzen“.
Undotierter Preis geht an langjährig verdiente Mitglieder der katholischen Stadtkirche
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Die Nikolaus-Groß-Medaille erinnert an den aus dem Ruhrgebiet stammenden und 2001 selig gesprochenen katholischen Arbeiterführer, Journalisten und Widerstandskämpfer Nikolaus Groß (1898-1945). Die Nazis hatten ihn am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet, weil er um das vom Grafen Stauffenberg und seinen Mitverschwörern geplante Attentat auf Adolf Hitler wusste. Sein Andenken wird in St. Barbara seit 1998 unter anderem mit einem Musical gepflegt.
Die im Todesjahr von Nikolaus Groß geborene Christel Wentzel engagiert sich bis heute in der KFD und im Besuchsdienst ihrer Gemeinde. „Ich bedanke mich bei allen, die unsere gemeinsame Arbeit, mit der wir immer auch viel Spaß hatten, unterstützt haben. Und die heute einen großartigen Gottesdienst mitgestaltet haben, der mich an die besten Vor-Corona-Zeiten erinnert hat“, sagte Wentzel nach der Verleihung der Auszeichnung, die seit 2009 als undotierter Ehrenpreis an langjährig verdiente Mitglieder der katholischen Stadtkirche vergeben wird.
Auch Kinderkrankenschwester aus dem St. Marien-Hospital war schon Preisträgerin
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Vor Wentzel waren unter anderem die Elisabeth-Kinderkrankenschwester Ingeborg aus dem St. Marien-Hospital, der langjährige Stadtdechant von Schwartzenberg, die ehrenamtlichen Mitarbeitenden des Ambulanten Hospizes und der katholischen Ladenkirche, der langjährige Stadtkatholikenratsvorsitzende Wolfgang Feldmann und zuletzt der Caritas-Vorstand und christdemokratische Sozialpolitiker Paul Heidrich ausgezeichnet worden.