Mülheim. Gerade in Mülheims Innenstadt drängen immer mehr Kinder an die Grundschulen. Die Stadt will nun weiteren Platz schaffen – was bisher bekannt ist.

Mülheims Grundschullandschaft wird sich in den kommenden Jahren stark verändern. Die Zahl der Kinder wächst rapide – an vielen Standorten ist ein Ausbau im großen Stil erforderlich. Die GGS an der Barbarastraße in Dümpten und die GGS am Steigerweg in Winkhausen stehen oben auf der To-do-Liste der Stadt. Doch auch in Stadtmitte drängt das Problem: Nun soll es an der GGS Zunftmeisterstraße vorangehen. Die Verwaltung hat dem Bildungs- und dem Finanzausschuss erste Pläne vorgelegt.

Schon 2021 war eine Machbarkeitsstudie zu dem Gebäude entstanden, das unweit des Radschnellwegs, des Tourainer Rings und des Hauptbahnhofes liegt. Diese Analyse, die unter anderem aufzeigt, welche Sanierungsmaßnahmen dringend erforderlich sind, ist ein Grund dafür, dass die GGS nun wohl zur Riege der allerersten Einrichtungen gehört, an denen sich etwas tut. Berücksichtigt wurden in der Studie laut Stadt auch schon Erkenntnisse des Beratungsunternehmens Gebit, das die Entwicklung aller hiesigen Schulen bis 2029/30 untersucht hat. Im Sommer entstand daraus der neue Bildungsentwicklungsplan, der klar aufzeigt, an welchen Standorten es besonders brennt.

Mülheimer Grundschule wird dauerhaft dreizügig und auch die OGS wird ausgebaut

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Ein solcher Fall ist ganz sicher die GGS Zunftmeisterstraße. Die Zahl der Erstklässler wächst dort seit Jahren, und so soll sie nun dauerhaft dreizügig betrieben werden. Der Offene Ganztag muss ebenfalls ausgebaut werden – zumal es ab 2026/27 den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz geben wird. . .

Laut besagter Studie ist eine umfassende Sanierung des Bestandsgebäudes vonnöten – und zusätzlich ein Neubau. 950 weitere Quadratmeter würden benötigt, heißt es in den Ausschussunterlagen. Der Neubau lasse sich auf dem Schulgelände realisieren; er eigne sich womöglich auch als Ausweichfläche während der Sanierungsphase des Altgebäudes.

Verwaltung rechnet für das Gesamtprojekt mit Kosten in Höhe von zehn Millionen Euro

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Die Verwaltung rechnet für das Gesamtvorhaben mit Kosten in Höhe von zehn Millionen Euro. Geplant ist, das Projekt einem Generalübernehmer in die Hände zu legen, „um Zeit- und Kostenrisiken zu minimieren“.

In den Ausschüssen gab es grünes Licht für die Pläne. Doch auch Kritik wurde laut: „Es ist frustrierend, wie langsam wir bei dem Thema vorankommen“, sagte etwa Mathias Kocks (SPD) im Bildungsausschuss. Der Personalmangel in der Verwaltung sei der Hauptgrund dafür. Man müsse nun aber endlich dezidiert wissen, welche Maßnahmen an welchen Schulstandorten in welcher Reihenfolge notwendig sind, hieß es in einer SPD-Anfrage.

Es gelingt nicht, ausreichend Kräfte für die vielen freien Stellen im Baubereich zu finden

Heiko Hendriks (CDU) ist mittlerweile sicher, dass es zu deutlichen Verzögerungen beim Ausbau der Schulen kommen wird. Und auch Bildungsdezernent David Lüngen räumte ein, „dass wir durch die personelle Situation massiv gehemmt sind, alles so abzuarbeiten, wie wir es uns vorgenommen haben“. Es gelinge einfach nicht, ausreichend Kräfte für die vielen freien Stellen im Baubereich zu finden.

Das letzte Wort zur GGS Zunftmeisterstraße hat Ende Januar die Bezirksvertretung 1. Sie muss die Verwaltung beauftragen, die Planung voranzutreiben und den Baubeschluss vorzubereiten.