Mülheim. Die theaterpädagogische Arbeit gehört bei den Mülheimer Theatertagen dazu. Jetzt gab es ein Projekt mit Kindern aus der Zunftmeisterschule.

Spielsachen, die in der Nacht zum Leben erwachen – Raoul Biltgen hat zu diesem Thema das Kindertheaterstück „Zeugs“ geschrieben, das am 19. Mai bei den Mülheimer Theatertagen gezeigt wird. Kinder aus der Grundschule an der Zunftmeisterstraße sitzen dann im Publikum. Einige von ihnen werden aber auch vor dem Ringlokschuppen eine Szenencollage vorspielen, die sie zusammen mit Theaterpädagogin Mayra Capovilla entwickelt haben. Sie greifen dabei die Idee des Autors auf.

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Auf der Bühne in der Aula der Zunftmeisterschule üben sechs Mädchen und sieben Jungen aus dem zweiten Jahrgang ihre Darbietung ein: Die Hälfte der Kinder liegt schlafend auf dem Boden – ein Spielzeug in der Hand. Dahinter sitzen unter grauen Decken verborgen andere Schüler, die plötzlich aufwachen und sich bewegen. Sie sind die Spielzeuge, die lebendig geworden sind.

Mülheimer Grundschüler blühen richtig auf

„Es wäre lustig, wenn so ‘was wirklich passieren würde, aber das passiert alles nur im Traum“, erklärt dazu Rezgar (7). Für das Theater-Projekt in Kooperation mit den „Stücken“ haben sich die Zweitklässler selbst gemeldet. „Es macht viel Spaß, aber man muss sich erst mal trauen“, berichten Yomana und Filiz. Immer wieder werden die Kinder von der Theaterpädagogin aufgefordert, lauter zu sprechen oder sich ausdrucksstärker zu präsentieren. Einige Dialoge werden auch gemeinsam gesprochen – das ist für alle leichter. Auch die eingespielte Musik lockert die kleinen Schauspieler auf.

„In den letzten zwei Corona-Jahren gab es ja keine Gelegenheit, so etwas aufzuführen. Man merkt, dass die Kinder begeistert bei der Sache sind, sie blühen richtig auf. Und wir sind überrascht, wie toll einige Schüler aus sich herauskommen“, freut sich Anke Larssen, Sozialpädagogin an der Zunftmeisterschule. Sie und Mayra Capovilla müssen manchmal aber auch „einen Haufen Flöhe bändigen“.