Mülheim. Anwohner laufen Sturm gegen die Planungen für Hochhäuser und bis zu 800 Wohnungen für die „Parkstadt Mülheim“. Baudezernent Felix Blasch reagiert.
Ghettoisierung, zu wuchtige Hochhäuser, zu viele neue Bewohner auf kleinem Baugrund? Bau- und Planungsdezernent Felix Blasch nahm jetzt Stellung zu der wachsenden Kritik am Bauvorhaben zur „Parkstadt Mülheim“ auf dem ehemaligen Tengelmann-Areal in Speldorf.
Nach der Bürgerinformation im altehrwürdigen Casino der ehemaligen Tengelmann-Zentrale haben Bürgerinnen und Bürger noch bis zum 23. September Zeit, ihre Einwendungen zum Bebauungsplanentwurf schriftlich beim Stadtplanungsamt einzureichen. Es erreiche die Verwaltung in dieser Angelegenheit „relativ viel“, manche Forderung komme eher plakativ, andere ausführlich begründet daher, so Blasch. Es werde eine Zeit dauern, bis alle Einwendungen gesichtet und bewertet sein werden, um der Politik für das weitere Verfahren eine Zusammenfassung an die Hand zu geben.
Dezernent zum Verkehr in der Parkstadt Mülheim: Es gibt noch keine genaue Analyse
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Blasch zeigt sich ausdrücklich „froh, dass die Beteiligung so groß ist“. Das Beteiligungsformat im Casino habe auch Menschen erreicht, die die Stadt sonst bei Öffentlichkeitsbeteiligungen kaum erreiche, etwa Familien mit Kindern.
Auch wenn es laut Blasch sicher noch andere drängende Fragen gibt: Der Schwerpunkt der Bürger-Kritik liegt bei den Plänen zum Hochhaus-Bau mit bis zu 18 Stockwerken und bei befürchteten Problemen im Verkehr und bei Parkplätzen. Zum Verkehr etwa bittet Blasch Einwender noch um Geduld. Die Leistungsfähigkeit des vorhandenen Verkehrssystems werde noch genauer untersucht und mit den zukünftigen Bedarfen abgeglichen.
Mülheims Baudezernent: Vergleich mit Berlin-Marzahn ist „ein Zerrbild“
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Zur Hochhaus-Debatte mahnt der Dezernent, nicht den Teufel an die Wand zu malen. Die Pläne für die Parkstadt etwa mit Realitäten in Berlin-Marzahn oder Hannover (Ihme-Center) zu vergleichen, sei „schief“, „ein Zerrbild“. Bei den genannten Beispielen für eine Ghettoisierung handle es sich um ganze Hochhaus-Stadtteile mit Tausenden Wohnungen. In Speldorf sehe der Siegerentwurf aus dem städtebaulichen Wettbewerb lediglich drei Hochhäuser „als städtebaulichen Akzent“ im gesamten Neubau-Ensemble vor, das sei „eine andere Liga“. Und klar formuliert sei die Zielsetzung: „Wir wollen keinen Plattenbau oder eine Massensiedlung, wir wollen hohe Qualität“, so Blasch.
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Die Sorgen, die Bürger mit Blick auf die Hochhäuser formulieren, gelte es aber zu diskutieren. Und es sei natürlich abzuwarten, ob sich eine politische Mehrheit für Hochhäuser in Speldorf bilde. Bürgerinnen und Bürger ermuntert Blasch weiter, ihre Chance zu Einwendungen bis zum 23. September zu nutzen. Die aktuelle Phase des Verfahrens sei „die wichtigste“. Wenn auf der Zielgeraden des Verfahrens eine zweite Bürgerbeteiligung folge, sei dort „der Veränderungsspielraum relativ klein“.
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