Mülheim. Der plötzliche Tod des Mülheimer Gewerkschafters Petro Bazzoli löst in der Stadt große Anteilnahme aus.

Der überraschende Tod des langjährigen Betriebsratsvorsitzenden bei Siemens in Mülheim und 1. Bevollmächtigten der IG Metall Bocholt, Pietro Bazzoli, ruft große Anteilnahme hervor. Neben „seiner“ Partei, der SPD, gedenkt auch der Unternehmerverband des Gewerkschafters.

Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer reagiert die Mülheimer SPD auf den frühen Tod von Pietro Bazzoli, der am vergangenen Samstag mit 53 Jahre verstarb. Bazzoli war seit 1988 bei der SPD in Mülheim aktiv, zuletzt im Ortsverein Holthausen/Menden-Raadt, wie die Partei bekannt gibt. „In dieser Zeit hat sich Pietro mit großem Engagement für die Sozialdemokratie eingesetzt“, schreiben die Genossen.

Innerhalb der Mülheimer SPD hat Pietro Bazzoli verschiedene Ämter bekleidet

Bazzoli war laut SPD Mülheim unter anderem als langjähriger Vorsitzender der Siemens-Betriebsgruppe tätig, ab 2013 als Mitglied im Vorstand des Ortsvereins Saarn-Selbeck-Mintard und von 2015 bis 2020 als dessen stellvertretender Vorsitzender, zudem über 20 Jahre in unterschiedlichen Funktionen im Vorstand der Mülheimer Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen sowie von 2013 bis 2017 als Beisitzer im Unterbezirksvorstand.

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„Wir verlieren mit Pietro einen unermüdlichen Kämpfer für die Sozialdemokratie und für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Partnerin und seiner Familie“, erklären die Parteivorsitzenden Rodion Bakum und Nadia Khalaf stellvertretend für den Unterbezirk. „Pietro schrieb noch Nachrichten in der WhatsApp-Gruppe, dass es ihm wieder besser gehe. Umso fassungsloser waren wir, als uns die schreckliche Nachricht erreichte. Pietro war nicht nur ein Genosse, sondern ein Freund, auf den man stets zählen konnte“, blicken Bakum und Khalaf zurück.

Unternehmerverband würdigt Pietro Bazzoli

Auch der Unternehmerverband äußert seine Bestürzung über den plötzlichen Tod Pietro Bazzolis. Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz erinnert sich an den Gewerkschafter: „In seinen 21 Jahren als Betriebsratsvorsitzender bei Siemens in Mülheim haben wir ihn als überaus kompetenten Vertreter der Arbeitnehmerinteressen kennen- und schätzen gelernt. Er hat nicht nur unseren Einsatz für die duale Ausbildung ausdrücklich unterstützt und begleitet, er konnte und wollte sich auch in die Arbeitgeberlage hineinversetzen, um stets das Machbare realistisch im Blick zu haben.“

Der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes beschreibt Pietro Bazzoli als engagierten Streiter: „Er hat für sein Unternehmen gelebt und dabei auch Themen durchstehen müssen, die für die Belegschaften nicht immer nur angenehm waren. Dabei half ihm seine einfühlsame Rhetorik, mit der er Sachverhalte mehr als präzise auf den Punkt bringen konnte. Zudem war er über viele Jahre hinweg Mitglied der Tarif- und Verhandlungskommission der IG Metall in Nordrhein-Westfalen. In den Tarifrunden fiel er stets durch klare Positionen auf, aber auch durch sein Verständnis für die andere Seite – er war immer kompromissorientiert mit dem Ziel, bestmögliche Lösungen zu erreichen, die für Arbeitnehmer und Arbeitgeber den Weg in die Zukunft weisen. Die Zusammenarbeit mit Pietro Bazzoli war gelebte Sozialpartnerschaft.“