Mülheim/Duisburg. Die A 40 soll zwischen Kreuz Kaiserberg in Duisburg und Mülheim-Dümpten je eine zusätzliche Fahrspur bekommen. Jetzt liegen die Pläne vor.
Die Autobahn GmbH des Bundes macht die Pläne zum sechsspurigen Ausbau der Autobahn A 40 zwischen Kreuz Kaiserberg und Mülheim-Dümpten öffentlich. Jetzt sind Bürger und Interessengruppen gefragt, ihre Anregungen und Kritik anzubringen.
Entsprechende Unterlagen des Planfeststellungsverfahrens zum Ausbau der gut zwölf Kilometer langen Strecke liegen nun unter anderem bei den beteiligten Städten Duisburg und Mülheim aus. Bürgerinnen und Bürger, aber auch Interessenverbände können Einsicht, auch in die begleitenden Gutachten zu Artenschutz, Umwelt, Lärm, Luft und anderem, nehmen.
Zahlreiche Brücken in Mülheim sind neu zu bauen – ebenso Lärmschutzwände
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Im Wesentlichen, heißt es seitens der federführenden Bezirksregierung Münster, sei ein symmetrischer Ausbau entlang der vorhandenen Autobahn-Trasse mit lärmminderndem, offenporigem Asphalt geplant. Sprich: Links und rechts der aktuellen Fahrstreifen soll es eine Erweiterung um je eine Spur geben. „Der Trassenkorridor der Ausbaumaßnahme wird bestimmt durch die Lage der bestehenden Bundesautobahn mit ihren maßgebenden Trassierungselementen sowie der angrenzenden Bebauung“, heißt es dazu.
Darüber hinaus sieht die seit 2007 laufende Planung vor, die Großbrücken über den Ruhrschifffahrtskanal und die Ruhr (Raffelbergbrücke) sowie das Brückenbauwerk über die Mellinghofer Straße in Dümpten zu ersetzen. Vier weitere Brücken sollen erneuert werden: an der Heidestraße, an der Oberhausener Straße, am Herderweg und an der Janshofstraße. Weitere erforderliche Bauwerke seien Stützmauern sowie zahlreiche Lärmschutzwände, das geht aus den Unterlagen der Autobahn GmbH hervor.
23,17 Millionen Euro sollen in neue Lärmschutzanlagen investiert werden
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Der Schutz vor Lärm dürfte bei den Bürgerinnen und Bürgern im nahen Umfeld der A 40 besonderes Interesse wecken. Die Planer kalkulieren mit 23,17 Millionen Euro für 17 neue Lärmschutzanlagen entlang der Siedlungsbereiche. Für passiven Lärmschutz sind aktuell 1,39 Millionen Euro vorgesehen.
Die Lärmschutz-Planungen basieren dabei auf einer Analyse von 2017 und Prognosen für 2030. Voruntersuchungen gab es für kleine Teilabschnitte in den Bereichen der Anschlussstellen zwischen MH-Ruhr und zum Teil gar noch MH-Winkhausen. Dabei wurden Lärmberechnungen vorgenommen für den Bau von Lärmschutzwänden in einer Höhe von vier bis zu 14 Metern Höhe.
Ausbau der A 40 ist ein Mammutprojekt: Investition von gut 285 Millionen Euro
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Es habe sich dabei gezeigt, dass mit den geplanten Lärmschutzbauwerken und dem lärmmindernden Fahrbahnbelag der Ausbau so gestaltet werden könne, dass Anwohner im Umfeld der Autobahn unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit ausreichend vor Lärmemissionen geschützt werden könnten.
Die Autobahn-Planer versprechen Anwohnern, dass sich ihre Belastung durch Lärm mit den neuen Anlagen „deutlich verringert“. „Zudem tragen die Lärmschutzwände aufgrund ihrer abschirmenden Wirkung zur Reduzierung der Luftschadstoffbelastung in den angrenzenden Bereichen bei“, heißt es. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist zwingend. Des Weiteren sind landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen im gesamten Ausbaugebiet vorgesehen, aber auch in Duisburg-Walsum und in der Stadt Rhede.
Es ist ein Mammutprojekt, die Kosten werden aktuell auf insgesamt 285,5 Millionen Euro taxiert. Allein die Liste der Grundstücke, die der Bund für den A 40-Ausbau auf dieser Strecke in seinen Besitz nehmen muss, ist fast 80 Seiten lang. „Mit den von der Baumaßnahme durch Lärmimmissionen oder Grunderwerb betroffenen Personen werden außerhalb des Planfeststellungsverfahrens Grunderwerbs- und Entschädigungsverhandlungen geführt“, heißt es dazu.
80.000 bis 90.000 Kraftfahrzeuge rollen täglich über die Strecke
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Täglich rollen etwa 80.000 bis 90.000 Kraftfahrzeuge über die Teilstrecke der A 40. Sie gilt damit als überlastet. Die Strecke ist daher im Bundesverkehrswegeplan 2030 in der höchsten Dringlichkeitsstufe „Vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung“ klassifiziert. Nach dem Ausbau sollen problemlos bis zu 115.000 Kraftfahrzeuge am Tag die Strecke nutzen können – bei einem Tempolimit von 120 km/h.
Im Bundesverkehrswegeplan von 2003 war der sechsstreifige Ausbau der A 40 noch, beginnend vom Autobahnkreuz Kaiserberg bis zur Anschlussstelle Essen-Frohnhausen, als Gesamtpaket vorgesehen. Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030 ist die Maßnahme in drei Ausbau-Abschnitte unterteilt – auch wegen des Nadelöhrs in Essen mit direkt angrenzender Bebauung. Planungen liefen auch schon für die weiteren Ausbaustufen (Dümpten bis Heißen bzw. Heißen bis Essen-Frohnhausen), heißt es. Auch westlich vom Kreuz Kaiserberg ist langfristig ein sechsstreifiger Ausbau im Visier der Autobahn-Planer.
Pläne sind im Internet und in Ämtern einsehbar
Die Planungsunterlagen sind auf der Internetseite der Bezirksregierung Münster(bezreg-muenster.de) öffentlich einsehbar, und zwar bis zum 20. April 2022. Zusätzlich soll es Telefonsprechstunden zu einzelnen Themenbereichen geben.
Danach haben Bürgerinnen und Bürger, aber auch etwa Naturschutz- und andere Verbände bis einschließlich dem 20. Mai Zeit, Einwendungen und Anregungen schriftlich bei der Bezirksregierung Münster, bei den Städten Duisburg und Mülheim sowie bei der Gemeinde Rhede einzubringen, etwa durch Übermittlung eines elektronischen Dokuments mit qualifizierter elektronischer Signatur an poststelle@brms.sec.nrw.de.
In Mülheim liegen die Pläne im Wartebereich des Service Centers Bauen im Technischen Rathaus (Hans-Böckler-Platz 5, Erdgeschoss) aus. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8 bis 12.30 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Es gilt die 3G-Regel. Unter 0208 455-6607 können „in begründeten Ausnahmefällen“, wie es heißt, auch Termine außerhalb der angegebenen Zeiten vereinbart werden.
In Duisburg liegen die Pläne im Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement am Friedrich-Albert-Lange-Platz 7 (Eingang Moselstraße) aus: Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr (Anmeldung bei der Pförtnerloge).