Essen. Die Stadt Essen stellt die Weichen für die Abdeckelung der A 40 zwischen Frohnhausen und Holsterhausen. Platz für 3000 Wohnungen soll entstehen.

Die Stadt Essen stellt erste Weichen für einen Deckel auf der A 40 zwischen Frohnhausen und Holsterhausen. Dafür soll nun ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Konkret geht es um den Bereich zwischen der Holsterhauser Straße im Osten und der Wickenburgstraße im Westen. Auf einer Länge von 2,3 Kilometern soll die Autobahn mit einem Deckel überbaut werden.

Die Pläne werden auch ohne Olympia an Rhein und Ruhr weiterverfolgt

Entsprechende Pläne hatte das Frankfurter Büro Albert Speer + Partner im Auftrag der Stadt bereits im April dieses Jahres in einer städtebaulichen Machbarkeitsstudie vorgelegt. Anlass waren Überlegungen, für die Olympischen Sommerspiele 2032 ein olympisches Dorf auf dem Deckel der A 40 zu errichten. Die Rhein-Ruhr-Region hatte sich als Austragungsort ins Gespräch gebracht. „Wir werfen unseren Hut in den Ring“, sagte Oberbürgermeister Thomas Kufen anlässlich der Präsentation der Machbarkeitsstudie, mit der die Planer an Überlegungen aus den 1980er Jahren anknüpfen. Schon damals war in der Politik über eine Abdeckelung der Autobahn diskutiert worden.

Inzwischen steht fest, dass die Olympischen Spiele in Brisbane in Australien stattfinden werden. Auf Beschluss des für Stadtplanungsfragen zuständigen Fachausschuss des Stadtrates verfolgt die Stadt die Pläne für einen Deckel auf der A 40 gleichwohl weiter. Überplant werden soll nun ein 42,2 Hektar großes Gebiet entlang der Autobahn. Dort soll Platz für 3000 Wohnungen, für Bürogewerbe, Dienstleistungen, Einzelhandel und Gastronomie geschaffen werden.

Die dafür erforderlichen Grundstücke entlang der Autobahn will sich die Stadt per Vorverkaufsrecht sichern. Nach Worten des städtischen Planungsdezernenten Martin Harter geht es dabei darum, möglichem Spekulantentum vorzubeugen. Denn in Erwartung einer Überdeckelung der Autobahn dürften die Grundstückspreise anziehen

Der A-40-Deckel müsste zuerst in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden

Wie die Planungsverwaltung mitteilt, hat es bereits ein erstes Gespräch mit der Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH des Bundes über die Abdeckelung gegeben. Die städtebauliche Machbarkeitsstudie sei dort positiv aufgenommen worden. Allerdings könne sich die Autobahnbehörde erst mit der technischen Ausführung befassen, wenn ein entsprechender Auftrag des Bundes vorliegt.

Dies setzt voraus, dass der A- 40-Deckel als vordringlicher Bedarf in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird. Erst dann ließe sich das Projekt überhaupt finanzieren. Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan schreibt Straßenbauprojekte des Bundes bis zum Jahr 2030 fest.

2019 hatte das Land NRW den Wunsch der Stadt nach einer technischen Machbarkeitsstudie zurückgewiesen. Die Stadt hatte seinerzeit einen Deckel angesichts des geplanten sechsspurigen Ausbaus der A 40 vom Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg bis nach Frohnhausen ins Spiel gebracht. Dabei stellte sich auch die Frage nach einer möglichen Verlagerung der Stadtbahntrasse der Linie U18 an die Oberfläche. Die CDU regte nun im Planungsausschuss an, zu prüfen, ob die Trasse auf einer unterirdischen Zwischenebene geführt werden könnte – dort ebenfalls unabhängig von der Autobahn.

Wie geht es weiter? Sobald die neue Bundesregierung steht, will die Stadt das Gespräch mit dem Verkehrsministerium über eine Aufnahme des A-40-Deckels in den Bundesverkehrswegeplan suchen, heißt es vonseiten der Verwaltung.