Mülheim. Die Oberbürgermeister, Betriebsräte sowie Gewerkschaftsvertreter haben mit der Geschäftsführung über die Vallourec-Standorte beraten.

Oberbürgermeister Marc Buchholz und sein Düsseldorfer Amtskollege haben einen runden Tisch einberufen, um über die Zukunft der zum Verkauf stehenden Standorte von Vallourec in Mülheim und Düsseldorf zu beraten. Hintergrund ist die mögliche Aufgabe der Werke des Stahlrohrproduzenten in den beiden Städten. Insgesamt rund 2400 Beschäftigte bangen um ihre Zukunft.

Der international aufgestellte Stahlrohrproduzent Vallourec will sich von seinen zwei letzten deutschen Produktionsstandorten trennen. Die Werke in Mülheim und Düsseldorf sind zum Verkauf ausgerufen. Bei der jetzt von den Oberbürgermeistern der Vallourec-Standorte Mülheim und Düsseldorf einberufenen Videokonferenz zur Zukunft der Werke legte Vallourec-Arbeitsdirektor Herbert Schaaff dar, dass ein abgestuftes, trichterförmiges Verfahren mit dem Zwischenschritt eines Memorandums für den Verkauf der deutschen Standorte auf den Weg gebracht worden sei.

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Sofern in dem Verfahren interessierte Käufer ausgemacht würden, werde für März oder April eine erste Auswahl dieser Interessenten für weitergehende Gespräche erfolgen können, so Schaaff. Die Betriebsräte und die Gewerkschaften IG-Metall und DGB seien in den Prozess eingebunden.

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann: „Industrielle Basis des Landes erhalten“

Auch NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann nahm an der Videokonferenz teil und betonte, dass es bei der Transformation zur Klimaneutralität unter Einbeziehung der energieintensiven Produktion Ziel der Landesregierung sei, die industrielle Basis des Landes langfristig zu erhalten. Dafür sage die Landesregierung Unterstützung zu, bekräftigte Laumann. Für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima versicherte der parlamentarische Staatssekretär Michael Kellner, dass die Stärkung und der Erhalt industrieller Arbeitsplätze im Interesse des Ministeriums liege.

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Die Unterstützung von Bund und Land sei ein wichtiger Baustein für den Verkauf und die Fortführung von Vallourec und anderen energieintensiven Unternehmen, waren sich die Oberbürgermeister aus Mülheim, Düsseldorf, Duisburg und Essen einig.

Mitarbeiter der Vallourec-Standorte Mülheim und Düsseldorf hatten im November vergangenen Jahres in Düsseldorf-Rath mit einem Protestzug gegen den geplanten Verkauf der beiden Werke demonstriert.
Mitarbeiter der Vallourec-Standorte Mülheim und Düsseldorf hatten im November vergangenen Jahres in Düsseldorf-Rath mit einem Protestzug gegen den geplanten Verkauf der beiden Werke demonstriert. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Wettbewerbsfähige Produktion unter energiewirtschaftlichen Aspekten

Es herrschte bei der Konferenz Konsens darüber, dass neben der grundsätzlichen strategischen Ausrichtung des Unternehmens Vallourec die zukünftige Frage nach der wettbewerbsfähigen Produktion unter energiewirtschaftlichen Aspekten ein wichtiger Faktor für dieses und andere Unternehmen sei. Von Seiten der Agentur für Arbeit nahm der Vorsitzende der Geschäftsführung in NRW, Torsten Withake, teil und bot an, mögliche Qualifizierungen, die der Verkaufsprozess bei dem Stahlrohrproduzent mit sich bringe, seitens der Agentur begleiten zu wollen.

In Abstimmung mit Oberbürgermeister Marc Buchholz wird sein Amtskollege aus Düsseldorf, Stephan Keller, zum nächsten Gesprächsaustausch einladen. Dieser wird für den Mai anvisiert. Bereits im November vergangenen Jahres hatten erste Gespräche zwischen den beteiligten Akteuren über mögliche Szenarien und Handlungsoptionen stattgefunden, mit dem Ergebnis und dem gemeinsamen Wunsch, den Prozess zu begleiten und soweit möglich mitzugestalten.