Mülheim. Im Forum ließen sich 94 Menschen impfen, an der Rennbahn Raffelberg waren es 113. Mancher ärgerte sich aber massiv über die Umstände in Speldorf.
Nur Impfen hilft gegen das Coronavirus: Gemäß diesem Motto investierten Ärzte, Mitarbeiterinnen der Kassenärztlichen Vereinigung und die Koordinatoren vom Deutschen Roten Kreuz am Samstag ihre Freizeit, um Mülheimer und Mülheimerinnen mit Biontech/Pfizer sowie Johnson & Johnson zu versorgen. Im Forum nahmen 94 und an der Rennbahn Raffelberg 113 Bürgerinnen und Bürger die Impfgelegenheit im Vorbeigehen wahr.
Im Gespräch mit dieser Zeitung zeigten sich Oliver Rudolph und Marc-André Siger, die die Impfaktion im Kassenhaus der Rennbahn Raffelberg koordinierten, „positiv überrascht“ von der Nachfrage. Unter den Impfwilligen, die am Samstag zwischen 13 und 20 Uhr den Weg zur Rennbahn gefunden hatten, waren auch viele Über-70-Jährige, die in der vergangenen Woche von Oberbürgermeister Marc Buchholz und von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zur dritten Auffrischungsimpfung aufgerufen worden waren.
Laute Musik des zeitgleich stattfindenden Afrika-Festivals störte einige Besucher
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Aus diesem Personenkreis gab es Kritik an der Organisation des Impftermins. „Ich bin hier hingekommen, weil ich in Speldorf wohne. Aber ich würde es nicht noch mal machen. Die laute Musik des zeitgleich stattfindenden Afrika-Festivals ist für alle Beteiligten doch sehr störend. Das Impflokal ist schlecht ausgeschildert. Und ich musste über das ganze Gelände laufen. Außerdem wurde mir am Eingang des Geländes sieben Euro als Pfand abgenommen“, sagte eine auf Krücken gehende Frau Mitte 70.
Impfarzt und Anästhesist Kevin Pattberg räumte ein: „Das Setting des Impflokals ist gewöhnungsbedürftig und speziell. Aber wir sind froh über jeden, der gekommen ist.“
Nur fünf von 80 Personen kamen am Raffelberg zur Erstimpfung
Insgesamt zeigte sich, dass aber nur wenige Personen zur Erstimpfung gekommen waren. Am Samstagnachmittag waren es an der Rennbahn fünf von 80 Personen. Auch wenn viele der Beteiligten die Impfaktion beim Afrika-Festival als Erfolg werteten, blieben am Ende des Tages 137 der 250 aus dem kommunalen Impfzentrum mitgebrachten Spritzen ungenutzt.
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DRK-Mann Marc-André Siger wies darauf hin, dass man an der Mintarder Straße inzwischen vier Impfstraßen aufgebaut habe, von denen man zurzeit zwei nutze. Darüber hinaus haben sich Siger und seine Kollegen von der Impf-Taskforce den 23. November im Terminplan rot angestrichen. Dann impfen sie die 250 Mitarbeitenden der Diakonie und 80 ihrer Klienten aus der Gefährdetenhilfe an der Auerstraße.