Mülheim. Am Golfclub Raffelberg in Mülheim eröffnet eine neu und in der Region einzigartige Freegolf-Anlage. Angebot ist bis November für alle kostenlos.

Im Gegensatz zu anderen Sportarten ist der Golfsport vergleichsweise gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Laut einer Umfrage des Deutschen Golfverbandes verzeichneten 58 Prozent der Clubs und Anlagen einen Mitgliederzuwachs. Von diesem Trend möchte nun auch der Golfclub Raffelberg profitieren.

Daniel Zemelka hat es selbst erlebt. „Nach dem 16. Mal Spazierengehen mit der Frau wurde das irgendwann langweilig“, schmunzelt er. Über einen Platzreifekurs kam er zum Golf und ist mittlerweile für das Marketing des Clubs am Mülheimer Raffelberg zuständig.

Golfsport im Wandel: neue Angebote für Quereinsteiger in Mülheim

„Golf wandelt sich gerade und kommt immer mehr im Breitensport an", sagt Zemelka. Viele Vereine, Verbände und Verantwortliche versuchen gerade, die seit vielen Jahren nicht zu Unrecht bestehenden Klischees abzubauen. Dafür sind aber auch neue Angebote für Quereinsteiger nötig.

An der Ruhrorter Straße haben sie deswegen gehandelt. Die Driving Range wird nun von 25 Meter hohen Fangzäunen umrandet, die von elf großen Masten gehalten werden. Auf dem Grün wurden etliche neue bunte Ziele in verschiedensten Entfernungen aufgestellt.

Vier Kameras verfolgen jeden Schlag auf dem Mülheimer Grün

Die Wände zwischen den 16 Boxen wurden entfernt, so dass ein offener Bereich entstanden ist. Die auffälligsten Neuerungen sind aber die Monitore, die an zehn der Abschlagboxen installiert wurden. Mit vier Kameras wird jeder Schlag verfolgt und mit Hilfe modernster Technik analysiert. Auf dem Monitor sehen Golferinnen und Golfer dann ihren Schlag nicht nur visuell dargestellt, sondern bekommen auch allerhand Daten zu Flugbahn, Höhe, Weite und Flugzeit des Balles angezeigt. In verschiedenen Trainings- und Spielmodi kann auch das Abschlagen bei weltweit bekannten Golfclubs simuliert werden.

Daniel Zemelka, Mitarbeiter des Golfclubs Raffelberg in Mülheim, kann auf der computerunterstützten Driving Range die Werte seines Schlages auslesen.
Daniel Zemelka, Mitarbeiter des Golfclubs Raffelberg in Mülheim, kann auf der computerunterstützten Driving Range die Werte seines Schlages auslesen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Eine sogenannte Freegolf-Anlage gibt es bisher nur weitere sieben Mal in Deutschland. Das System kann sowohl von Freizeitspielern als auch von professionelleren Spielerinnen und Spielern genutzt werden, die mit Hilfe der Daten ihren Schlag optimieren können. „Ich habe selbst auch vorher nicht genau gewusst, wie lang ich schlage und habe das immer nach Gefühl gemacht", berichtet Daniel Zemelka.

Mülheimer Anlage exklusiv in der Region: Die nächste steht in Köln

Über eine App können sich Nutzerinnen und Nutzer synchronisieren und so mit ihren bisherigen Daten auch auf anderen Freegolf-Anlagen spielen. Die Ergebnisse können in lokale, regionale oder gar deutschland- bis weltweite Ranglisten eingetragen werden.

Freegolf-Anlage ausprobieren

Am Samstag und Sonntag kann jeder die neue und digitalisierte Freegolf-Anlage an der Ruhrorter Straße 129 jeweils zwischen 10 und 19 Uhr ausprobieren. Die besten Spielerinnen und Spieler werden mit Gewinnen belohnt.

Wer es richtig wissen möchte, kann für eine Startgebühr von 15 Euro an einer Challenge teilnehmen. Für Anfängerinnen und Anfänger finden zusätzlich vergünstigte Schnupperkurse statt. Qualifizierte Trainer vermitteln alle Basics des Golfsports. Um vorherige Anmeldung per E-Mail an hello@golfclub-raffelberg.de wird gebeten. Zur Stärkung für zwischendurch gibt es Erbsensuppe.

„Das System ist in dem Sportbereich ein Novum und weil die nächste Anlage in Köln steht, haben wir es in der Region im Moment exklusiv“, erklärt der Golfclub-Mitarbeiter.

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Bis November ist das Angebot kostenlos, nur die Bälle müssen bezahlt werden. Eine Box kann dabei von bis zu vier Personen genutzt werden. Stehtische und Lounge-Möbel laden zum Verweilen ein. Zu den verschiedenen Spielmodi des Systems zählen auch kindgerechte Wettbewerbe.

Offizielle Eröffnung am kommenden Wochenende

In den ersten drei Wochen lief zunächst eine Testphase. „Da wurde überprüft, ob vor allem abends alles funktioniert“, erklärt Zemelka. Am vergangenen Wochenende fand die Mitgliedereröffnung statt, an diesem Samstag und Sonntag können nun alle Interessierten die neue Anlage ausprobieren.

„Aktuell haben wir noch eine kleine Mittagsflaute, aber abends wird es hier schon relativ voll“, sagt Daniel Zemelka. Vor allem bei Regen sei die überdachte Range beliebt. Eine erneuerte Flutlichtanlage sorgt dafür, dass bis Einbruch der Dämmerung gespielt werden kann.