Mülheim. Mülheimer Verbraucherberater warnen vor Inkasso-Mahnbriefen, die wohl seit dem Wochenende kursieren. Woran Verbraucherschützer Fakes erkennen.
In Mülheim kursieren gerade gefälschte Inkasso-Mahnbriefe, warnt die lokale Verbraucherzentrale. Seit Freitag haben die Verbraucherschützer mehrere Anrufe schockierter Mülheimer Bürgerinnen und Bürger bekommen, denen postalisch von einer „Köln Euro Inkasso AG“ mit Kontenpfändung und Kontensperrung gedroht wird. „Das ist eindeutig ein Fake, eine Fälschung“, sagt Christiane Lersch, und rät, bloß nicht die rund 340 Euro zu zahlen, die dort verlangt werden.
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Dass die Empfänger erschrocken und verunsichert auf das Schreiben regieren, kann die Leiterin der Verbraucherzentrale Mülheim gut verstehen. Der Ton in dem Brief mit angehängter Zahlkarte ist bedrohlich, der Inhalt unmissverständlich: „Aufgrund Ihrer anhaltenden Zahlungsverweigerung sehen wir keine andere Möglichkeit, als bei Ihrer Bank eine Vorpfändung auszubringen“ steht in dem Schreiben. „Ihr Konto wird in Kürze gesperrt.“ So sei es den Empfängern der Schreiben bei der ersten Aufregung oft sicher entgangen, so Lersch, dass das Schreiben von Rechtschreibfehlern nur so wimmelt, dass Groß- und Kleinschreibung nicht beachtet wird und Sätze nicht beendet werden.
Das Anschreiben klingt bedrohlich und enthält viele Rechtschreibfehler
Zudem solle der Eindruck erweckt werden, dass eine Lottogesellschaft dahinter steckt. Aber „6 bis 49“ (6-49) ist für Christiane Lersch nur ein weiterer Hinweis dafür, dass es sich hier um ein Fake, eine Fälschung handelt. Das Konto, auf das die Empfänger einzahlen sollen, liegt zudem nicht bei einem deutschen Geldinstitut, wie die Kennung GR vor der IBAN anzeigt.
Christiane Lersch warnt die Verbraucher dringend, auf das Schreiben überhaupt zu regieren. Möglicherweise haben die Empfänger in der Vergangenheit irgendwann einmal an einem telefonischen Gewinnspiel teilgenommen, dabei ihre Adresse und persönliche Daten weitergegeben. Diese Daten, so Lersch, würden im Internet weiterverkauft. Reagiert man auf so ein Schreiben, so weiß die Gegenseite, dass die Adresse noch aktiv ist, und man müsse künftig möglicherweise mit weiteren Betrugsversuchen rechnen.
„Druckinkasso“ nennen Verbraucherschützer solche Versuche, an das Geld der Bürgerinnen und Bürger zu kommen. Eine echte, eine seriöse Inkasso-Forderung enthalte immer einen Titel vom Amtsgericht und nicht Hinweise auf irgendeinen dubiosen „Gerichtshof“ betont Lersch. Zudem werde in einem seriösen Schreiben der Forderungsgrund dargelegt sowie die Firma genannt, die die Forderung erhebt und auch der Zeitraum, auf den sich die Forderung bezieht. All’ das fehle in diesem Schreiben. „Nichts genaues weiß man nicht“, sagt Christiane Lersch, die die Verbraucher dringend davor warnt, der Zahlungsaufforderung nachzukommen.
Verbraucherzentrale Mülheim, Leineweberstraße 54, 0208 6960531