Mülheim. Ein neuer Radweg entlang der Siegfriedstraße verbindet den Müga-Radweg mit dem Styrumer Pfad. Letzte Radmeile plant Mülheim auch am Kaiserplatz.
Während das Radeln in die Innenstadt von Ost und West vor allem durch den Radschnellweg stark verbessert worden ist, müssen sich etwa Styrumer und Holthausener Pedalisten bisher noch mit einem Flickenteppich von Norden nach Süden zufrieden geben. Jetzt zumindest ist eine Lücke in Styrum geschlossen, ein weiterer Lückenschluss an der Kaiserstraße ist ins Auge gefasst.
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Lückenschluss zwischen Styrumer Stadtpfad und Müga-Radweg
Dabei sind es in Styrum gerade einmal 120 Meter von der Siegfriedbrücke bis zum Abzweig, an dem Fahrradfahrer in den etwas verschwiegenen Stadtpfad Styrum abbiegen, der parallel zur Albertstraße zum Styrumer Bahnhof führt. Auf der Brücke sollen Stadtpfad und Müga-Radweg verbunden werden.
Doch bislang musste die eine wie die andere Seite nur für diese kleine Distanz zwischen Brücke und Stadtpfad auf die Straße und wieder zurück. Unnötig kompliziert.
Und nun auch abgehakt: Seit kurzer Zeit hat die Stadt beide Seiten mit einem neuen, etwa 3,50 breiten Rad- und Fußweg parallel zur Siegfriedstraße verbunden. Piktogramme und rote Pflasterstreifen weisen den Weg. Ein Grünstreifen trennt zudem Parkplätze und Straße. Mit 90.000 Euro war der Fuß- und Radweg veranschlagt – es sei sogar etwas günstiger geworden, vermeldet der Fahrradbeauftragte Helmut Voss.
Vorbereitung für einen Radschnellweg „Hibernia-Damm“
Dabei könnte der kleine Lückenschluss zukünftig große Auswirkungen haben. Dann nämlich, wenn Oberhausen das lang gehegte Radschnellweg-Projekt „Hibernia-Damm“ auf den Weg bringen sollte. Seit rund drei Jahren ist die Nachbarstadt mit einer Machbarkeitsstudie beschäftigt, die klären soll, ob künftig eine still gelegte Bahntrasse, die vom Bahnhof Styrum aus bis in die Innenstadt führt, als kreuzungsfreie Rad- und Fußgänger-Strecke ausgebaut werden kann.
In diesem Fall wäre Oberhausen über den Damm und schließlich den Styrumer Stadtpfad bis hin zur Müga und an den dort vorbeiführenden RS1 angeschlossen. Der 120-Meter Lückenschluss in Mülheim stärkt am Ende also das aktuell noch spärliche Radwegenetz von Süden nach Norden.
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Letzte Meile an der Kaiserstraße
Ganz ähnlich will die Stadt die „letzte Meile“ der Kaiserstraße zwischen Holthausen und Innenstadt fahrradtauglich machen. Denn bislang verliert sich der von der Zeppelinallee an über den Werdener Weg gut ausgebaute Radweg kurz nach Beginn der Kaiserstraße auf dem Asphalt ins Nirgendwo. Spätestens an der Ecke Althofstraße bleibt nur die Möglichkeit, mit dem Autoverkehr abzubiegen oder seinen Drahtesel zum Forum zu schieben. Nicht wenige strampeln aber einfach über den Fußgängerweg – ein legaler Pfad muss also her.
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Seit 2009 hat die Stadt den „Radfahrstreifen Kaiserstraße“ auf der Agenda – unter „Realisierung langfristig“. Mit der 2017 beschlossenen Umgestaltung des Kaiserplatzes aber rückt auch die Umsetzung eines solchen direkten Weges zum Forum endlich in absehbare Nähe. So wird nach den Entwürfen des beauftragten Planungsbüros ein neuer Radweg ab Althofstraße parallel zum Fußweg verlaufen. An der Kreuzung Dickswall führt er dann zum Forumsplatz.
Für Verzögerungen sorgen allerdings noch die aktuellen Arbeiten für den Rumbachkanal. Um die Lücke bis zum Ende der Arbeiten zumindest provisorisch schließen zu können, will die Verkehrsplanung noch vor den Sommerferien im Mobilitätsausschuss eine mögliche Interimslösung vorschlagen.