Mülheim. Um dem mutmaßlichen Vergewaltigungsopfer Gutes zu tun, sammelt ein Mülheimer Verein Geld. In einer Woche wurde ein vierstelliger Wert erreicht.

„Wir sind alle geschockt über diese Tat in unserer Heimatstadt“, sagt Sascha Prandstetter vom Verein „Solidarität in Mülheim“. Er spricht von der mutmaßlichen Vergewaltigung durch eine Gruppe Zwölf- bis 14-Jähriger am vergangenen Freitag. Der Verein sammelt Spenden für das Opfer – innerhalb von einer Woche ist ein vierstelliger Betrag zusammengekommen.

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„Wir können die Tat für das Mädchen nicht ungeschehen machen. Aber wir können ihr vielleicht ein wenig Ablenkung und ein Lächeln schenken“, hofft Prandstetter und hat auf Facebook am Mittwochabend eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

Gesamte Summe soll an das mutmaßliche Opfer gehen

Sascha Prandstetter sammelt mit dem Verein „Solidarität in Mülheim“ Geld für das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer.
Sascha Prandstetter sammelt mit dem Verein „Solidarität in Mülheim“ Geld für das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer. © FUNKE Foto Services | Zoltan Leskovar

Etliche Male sei der Beitrag seitdem geteilt worden, es kam bis Donnerstag ein vierstellige Betrag zusammen. „Durch verschiedene Personen. Manche haben kleine Beträge gespendet, es gab große Spenden“, so Prandstetter. Die Summe soll komplett an die junge Frau gehen, nur die Bankkosten sollen bereinigt werden.

Prandstetter: „Das Geld wollen wir ohne Auflage an das Mädchen übergeben. Sie kann davon wegfahren oder sich einen anderen Wunsch erfüllen.“

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Der Initiator stehe im Kontakt zur Schwester des mutmaßlichen Opfers. „Die Familie lebt aktuell in einer totalen Angst, dass so etwas noch einmal passiert und befürchtet, dass die Täter ihnen erneut auflauern könnten“, erzählt Prandstetter am Montag auf Anfrage.

Deshalb hofft er, dass noch mehr Geld für die junge Frau zusammen kommt. Damit die Familie Urlaub machen und sich eine Auszeit gönnen könnte.


„Nicht politisch reingrätschen, aber helfen“

Berichterstattung zur mutmaßlichen Vergewaltigung in Mülheim

Als Prandstetter von der mutmaßlichen Tat in Mülheim hörte, wollte er handeln. „Ich möchte da nicht politisch reingrätschen, habe mir aber überlegt, was man machen kann, weil ich dem Opfer gerne helfen wollte.“ Der Vorsitzende von „Solidarität in Mülheim“ hofft nun, Ende Juli ein paar hundert Euro an die junge Frau übergeben zu können.

Auch die Polizeistiftung „David und Goliath“ hatte überlegt, die junge Mülheimerin zu unterstützen. Stiftungspräsident Thomas Weise erklärte auf Anfrage jedoch: „Die Familie hat uns über den Opferschutz der Polizei mitgeteilt, dass sie keine Hilfe möchte.“ Falls sie es sich noch anders überlegt, wäre die Unterstützung durch „David und Goliath“ aber weiterhin möglich.

Spenden an „Solidarität in Mülheim“

Wer für das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer spenden möchte, kann das über Paypal hier mit dem Betreff „Opferhilfe“ tun. Die Kontodaten für eine Spende per Überweisung lauten:

  • Bankkonto: „Solidarität in Mülheim“
  • IBAN DE25 3625 0000 0175 1668 07