Mülheim. Mehr Details zum Sexualdelikt werden bekannt: Stadtsprecher Wiebels sagt über einen Tatverdächtigen (14): „Er war auf dem Weg zum Intensivtäter.“

Der im Fall des Mülheimer Sexualdelikts inhaftierte 14-Jährige hatte schon vor der mutmaßlichen Tat eine Anzeige wegen sexueller Belästigung. „Er war auf dem Weg zum Intensivtäter zu werden“, teilt Stadtsprecher Volker Wiebels auf Anfrage mit. Er nimmt seit August 2018 an der Präventionsmaßnahme „Kurve kriegen“ des NRW-Innenministeriums teil. Zudem kümmerte sich die sozialpädagogische Familienhilfe „Plan B“ um seine Familie.

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Das Wäldchen in Mülheim, wo die Tat geschah. Der Tatort befindet sich nahe der Straßenlaterne im Hintergrund.
Von Von Hubert Wolf, Annika Fischer und Carolin Rau

Bereits als 12-Jähriger sei der Verdächtige polizeilich aufgefallen, im Jahr 2018 gab es gleich mehrere Fälle – unter anderem eine Anzeige wegen sexueller Belästigung. „Um ihn aus dem Strudel der Intensivtäterschaft herauszuholen, hat sich das Jugendamt unter anderem mit der Schule zusammengesetzt“, so Wiebels.

Teilnahme an Präventionsmaßnahme „Kurve kriegen“

Seit August 2018 nimmt der Verdächtige an der Präventionsmaßnahme „Kurve kriegen“ teil. „Kurve kriegen“ wurde 2011 ins Leben gerufen. Die Initiative soll mehrfach tatverdächtige Kinder und junge Jugendliche helfen, Wege aus der Kriminalität zu finden. Zielgruppe sind auffällige Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 15 Jahren. Bei der Maßnahme arbeiten pädagogische Fachkräfte mit der Polizei zusammen. Ungefähr seit dem selben Zeitraum wird die Familie durch „Plan B“ betreut. Wiebels: „Die unterstützen insbesondere die Mutter.“

Berichterstattung zur mutmaßlichen Vergewaltigung in Mülheim

Fünf Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf und 14 Jahren sollen am Mülheimer Eppinghofer Bruch eine junge Frau vergewaltigt haben. Die Frau wurde im Krankenhaus behandelt und inzwischen entlassen. Laut der Polizei Essen gehe es ihr den Umständen entsprechend, sie konnte erste Angaben zur Tat machen.

Keine Häufung von Straftaten durch Bulgaren in Mülheim

Die mutmaßlichen Täter stammen aus Bulgarien. Eine Häufung von Straftaten durch Bulgaren in Mülheim gebe es nicht, so die Polizei. Die drei 14-Jährigen wurden am Samstag aus dem Gewahrsam entlassen. Gegen einen wurde am Montag wegen neuer Erkenntnisse doch noch ein Haftbefehl erlassen. Die beiden Zwölfjährigen wurden noch in der Tatnacht ihren Eltern übergeben. Laut der Stadt Mülheim liegt in keiner Familie eine Kindeswohlgefährdung vor. Die Familien zeigten sich bereit, mit der Stadt zu kooperieren.