Mülheim. Die Saarner Ruhraue in Mülheim ist Naturschutzgebiet. Doch immer häufiger halten sich Spaziergänger nicht an die geltenden Regeln, klagen die Landschaftswärter. Sie lassen ihre Hunde einfach frei umherlaufen. Eine große Gefahr für die Tiere des Biotops.

Das schöne Wetter am vergangenem Wochenende lockte zahlreiche Bürger in die Saarner Ruhraue. Das Biotop genießt als Naturschutz- und FFH-Gebiet einen von der EU ausgewiesenen Schutzstatus. Dennoch, weiß Landschaftswächterin Karin Pieck, immer häufiger würden sich Spaziergänger nicht an die dort geltenden Regeln halten. Zu denen gehört auch, dass Hunde unangeleint nur auf den ausgewiesenen Wegen, nicht aber frei auf Wiesen und am Ufer laufen dürfen. Tiere und Vögel würden dadurch stark gefährdet.

Ein freilaufender Hund wurde schließlich auch einer Biberrate zum Verhängnis. „Ich hatte vorher die Nutria noch am Uferrand auf der Suche nach Futter beobachtet”, berichtet Landschaftswächter Wilfried aus der Wieschen. Nur kurze Zeit später sah er, wie das Tier von einem Hund angegriffen und zerbissen wurde. Die Besitzer hätten tatenlos zugesehen. Als Aus der Wieschen einschreiten will, hätte er nur Achselzucken zur Antwort und zudem noch Beleidigungen an den Kopf geworfen bekommen. „Sie meinten, es gebe doch genügend Nutrias. Auf die eine käme es doch gar nicht an”, erbost sich der Landschaftswächter.

Viele Spaziergänger werden beleidigend

Kaum Einsicht würden die Spaziergänger zeigen, weiß auch Pieck, Beleidigungen müssten sie und ihre Kollegen öfters erdulden. „Wir können nur an die Vernunft der Bürger zu appelieren”, so Pieck und ergänzt: „Wir müssen da ruhig bleiben und die Contenance wahren”. Obwohl mit Ausweis und Plakette ausgestattet, werden sie nur selten als Respektpersonen behandelt. „Die meisten kennen uns, zeigen sich einsichtig”, will Pieck nicht alle Mülheimer über einen Kamm scheren.

Rechtlich haben die Landschaftswächter keine Kompetenz einzugreifen, lediglich eine Weisungsbefugnis können sie erteilen. Ihnen gehe es auch nicht darum, die Besucher des Ruhrtales mit ihren Apellen zu vergraulen, auch Hundehasser sei man nicht, nur nachvollziehen können die Landschaftswächter es nicht, wenn ein Tier derart zu Tode gebissen wird und die Besitzer nicht einschreiten. Wenn man ein so schönes Naturgebiet vor der Haustür habe, solle man doch die Natur und die dort lebenden Tiere respektieren.

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