Herne. Wie der Fachbereich Tiefbau und Verkehr mitteilte, belaufen sich die Kosten für das Straßenbauprogramm 2013/14 auf zehn Millionen Euro. Vor allem Nebenstraßen sind von Straßenaufbrüchen betroffen. Grund für die hohen Aufwendungen sind die kalten Winter der letzten Jahre.
Auf satte zehn Millionen Euro beläuft sich die Summe, die nach Ansicht vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr erforderlich ist, um die Straßen in Herne und Wanne-Eickel zu sanieren, die es am allernötigsten haben. Das erfuhren nun reihum die vier Bezirksvertretungen, in denen das Straßenbauprogramm 2013/14 der Stadt vorgestellt wurde.
„Wir haben eine Verlagerung der Schadensfälle“, erklärte Ralf Lieder, stellvertretender Leiter des Fachbereichs. „In den vergangenen Jahren konnten wir an den Hauptstraßen einiges tun, dafür gehen uns jetzt die Nebenstraßen kaputt.“ Und dies in einem solchen Umfang, dass eine nachhaltige Sanierung nicht mehr möglich sei, so Eva-Maria Stieglitz-Broll: „Wir können nur noch nach dem Feuerwehrprinzip arbeiten“, so die Mitarbeiterin des Tiefbauamtes, als sie das Straßenbauprogramm den Politikern vorstellte.
Frostaufbrüche
Ursache für die Misere sind zum einen die strengen Winter der vergangenen Jahre: In Straßen, die sowieso schon Schäden wie zum Beispiel Risse aufweisen, dringt Wasser ein, das durch den Frost gefriert und dann zu den bekannten Straßenaufbrüchen führt. Um dies zu verhindern, müssten die Straßen rechtzeitig saniert werden, wozu jedoch zum anderen das Geld fehlt. So setzt sich ein fatale Spirale in Gang.
Eva-Maria Stieglitz-Broll gibt sich denn auch keinen Illusionen hin: Fünf bis sechs Jahre werde es sich wohl hinziehen, bis die Straßen, die bei der Sanierung höchste Priorität genießen, instand gesetzt seien - immer vorausgesetzt, dass der städtische Etat genehmigt wird und die Mittel entsprechend bereitgestellt werden.
Und: Unvorhergesehenes darf auch nicht dazwischen kommen, wie zum Beispiel ein Unwetter wie am 20. Juni, dessen Schäden dann vorrangig beseitigt werden mussten. Um flexibler reagieren zu können, will die Stadt spätestens im nächsten Jahr eine Fräse und einen zweiten Thermocontainer anschaffen, mit deren Einsatz der städtische Bauhof Straßenbauarbeiten in einem gewissen Umfang zeitnah selbst erledigen kann.
Sanierung von Gehwegen
Und so sieht es in den einzelnen Bezirken aus: In Herne-Mitte stehen 20 Straßen mit einem Kostenvolumen von über 2,7 Mio Euro auf dem Programm; in Sodingen sind es ebenfalls 20 Maßnahmen mit einem Volumen von knapp über 3 Mio Euro; in Wanne (dort ist die Liste noch nicht komplett) sind es bislang elf Maßnahmen mit einem Volumen von knapp 1,2 Mio Euro und in Eickel sind es 13 Maßnahmen mit knapp 3 Mio Euro.
Zum ersten Mal hat das Tiefbauamt ein Sanierungsprogramm für Gehwege an insgesamt sieben Straßen zusammengestellt. Eine Reihenfolge ist noch nicht festgelegt.
Umbau Bochumer Straße
Der Umbau der Bochumer Straße startet Ende Oktober. Zunächst werden die Gleise entfernt, anschließend wird in diesen Fahrstreifen Asphalt verlegt. Die bauliche Veränderung habe Priorität vor der Radwege-Planung, sagt Josef Becker, Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr. In Höhe des Baumarktes Hornbach wird dann Anfang 2014 der Kreisverkehr gebaut.
In einem weiteren Schritt, wenn die vierspurige Straße überarbeitet ist, will die Stadt prüfen, ob und wie ein Radweg möglich ist. Gehe es an die Realisierung, sagt Becker, könne ein weiterer Bauabschnitt nötig sein. So könne es sein, dass Randbereiche angepackt werden, etwa Bordsteine abgesenkt oder Parkplätze weichen müssten.