Herne. . Die Verwaltung hat ein neues Straßenbauprogramm eingeführt, das mehr Flexibilität und schnellere Reaktion auf aktuelle Erfordernisse ermöglichen soll. In diesem Jahr sollen noch zahlreiche Sanierungs- und Baumaßnahmen starten. Mehr Mittel stehen nicht zur Verfügung.

Baustellen sind für die meisten Verkehrsteilnehmer ein Ärgernis. Auch das jetzt von der Stadt erstmals vorgelegte „Straßenbauprogramm“ wird daran nichts ändern. Allerdings soll das neue System mehr Flexibilität bringen und schnellere Reaktionen auf aktuelle Erfordernisse möglich machen.

„Wir haben bisher im Fünf-Jahres-Rhythmus bezirksbezogen Maßnahmen zusammengefasst“, sagt Ralf Lieder, Vize im Fachbereich Tiefbau/Verkehr. Doch durch die Haushaltslöcher sowie die harten Winter mit völlig neuen Schadensbildern werde das Handeln immer unberechenbarer. Die Bündelung von Maßnahmen im „Straßenbauprogramm“ sorge nun für Verbesserungen.

Klagen über Instandhaltungsstau

Mehr Geld wird der Stadt durch das Programm, das mindestens einmal im Jahr aktualisiert werden soll, nicht zur Verfügung stehen. „Wir werden die im Straßenbauprogramm aufgeführten Maßnahmen nicht alle in den kommenden drei Jahren anpacken können“, warnt Lieder vor zu hohen Erwartungen. Immerhin: Im Vergleich zu einigen anderen Ruhrgebietsstädten sei das Herner Straßennetz durchaus akzeptabel. Von einem Sanierungsstau könne nicht die Rede sein.

Diese Einschätzung teilen nicht alle Politiker: Von einem „riesigen Instandhaltungsstau“ beim Straßenbau und der gesamten Infrastruktur spricht Thomas Bloch (FDP). „Als Motorradfahrer meide ich in Herne einige Straßen, weil die Schlaglöcher zu groß sind“, sagt der Liberale. Grundsätzlich stößt das neue Programm bei der FDP allerdings auf Zustimmung – wie auch bei den anderen Parteien.

Bei den bereits begonnenen bzw. in Kürze beginnenden Neu- und Umbaumaßnahmen hat die Stadt unter anderem aufgelistet:
– Kreisverkehr Bochumer Straße und Herausnahme der Schienen (voraussichtliche Bauzeit: 10/13 bis 04/14).
– Kreisverkehr Wilhelmstraße (bereits begonnen; bis 10/13).
– Siedlung Hannover (bis 02/14).
– Glückaufplatz mit Teil Hauptstraße (bis 09/14).
– Erschließung neues Wananas (ab 2014).

Insgesamt zwölf Maßnahmen listet die Verwaltung für den Bereich „Fahrbahnsanierung“ auf. Dazu zählen unter anderem:
– Vödestraße (geplanter Beginn: August 2013).
– Thiesstraße (September 2013).
– Plutostraße (29. Juli 2013).
– Hölkeskampring von Sodinger Straße bis Im Uhlenbruch (29. Juli 2013).
– Regenkamp von Holsterhauser Straße bis Walter-Bälz-Straße (September 2013).

Bezirke sollen gleichmäßig bedacht werden

Das neue System werde nicht dazu führen, dass die Mittel künftig ungleichmäßig auf die Herner Bezirke verteilt werden, betont Stadtmitarbeiter Ralf Lieder. In Fortführung des Programms von 2011 hat die Verwaltung für alle Bezirke eine Reihe von ab 2014 vorgesehenen Fahrbahnsanierungen aufgelistet und die Kosten beziffert.

Für den Bezirk Eickel sind 14 Sanierungen benannt worden. Einige Beispiele: Bielefelder Straße (von Kreisverkehr bis Dorstener Straße), Wakefieldstraße (von Berliner Straße bis Edmund-Weber-Straße), Dorneburger Straße (von Bielefelder Straße bis Kurhausstraße).

Das Programm für Sodingen umfasst 19 Maßnahmen – von der Fahrbahnsanierung Auf dem Rohde (Mont-Cenis-Straße bis Grüner Weg) über Horsthauser Straße (A 42 bis Blücherstraße) bis hin zu Saarstraße (Händelstraße bis Ringstraße). Im Programm für Herne-Mitte finden sich 20 Maßnahmen. Aufgeführt sind z.B. Sanierungen auf der Von-der-Heydt-Straße (Bebelstraße bis Westring), Flottmannstraße (Jahnstraße bis Vödestraße) und Wiescherstraße (Am Friedhof bis Stadtgrenze Bochum).

Schließlich: Im vorläufigen Programm für Wanne finden sich unter den zurzeit elf Maßnahmen unter anderem die Sanierungen Gerichtsstraße (Schlachthofstraße bis Stöckstraße), Paulstraße (Unser-Fritz-Straße bis Autobahnbrücke) und Hedwigstraße (Karolinenstraße bis Claudiusstraße).