Herne. Nach langen Vorplanung hat Woolworth in Wanne nun wiedereröffnet. Die Kunden freuten sich, Hernes OB hofft auf Impulse für die Wanner Innenstadt.
Diese Geduld und Ausdauer muss man als Unternehmen erstmal haben. Im Jahr 2019 berichtete die Herner WAZ erstmals über die Pläne von Woolworth, in die Wanner Innenstadt zurückzukehren. Doch wegen Corona und eines Eigentümerwechsels des Gebäudes dauerte es bis zum Januar 2024, ehe sich an der Hauptstraße 241 die Türen öffneten.
Man sei vom Potenzial des Standorts überzeugt, hatte ein Unternehmenssprecher im Vorfeld der Eröffnung auf Anfrage der Herner WAZ-Redaktion betont. Der Andrang am Donnerstagmorgen ist ein Hinweis darauf, dass das Unternehmen mit seiner Einschätzung richtig liegt: Schon deutlich vor 9 Uhr hatte sich eine kleine Menschentraube vor dem Eingang gebildet. Vielleicht wurden die letzten Sekunden deshalb schon fünf Minuten vor 9 Uhr heruntergezählt, bis ein symbolisches Band durchgeschnitten wurde und die Kundinnen und Kunden ins Ladenlokal strömen konnten.
Petra Völk und ihre Tochter Daniela gehörten zu den ersten Kundinnen. Als Woolworth vor Jahren aus Wanne verschwand - weil das Unternehmen insolvent war -, sei das „schlimm“ gewesen, weil es dort immer gute und günstige Dinge gegeben habe. Deshalb freuen sie sich umso mehr über die Rückkehr. „Hier gibt es viel Auswahl und Angebote, die man sich auch leisten kann“, so Petra Völk. Für ihre Tochter stand am Donnerstag die Suche nach Kleidung für ihre drei Kinder im Mittelpunkt.
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Die ursprünglichen Pläne, auf zwei Etagen einzuziehen, hatte Woolworth zu den Akten gelegt. Nun werden die Waren auf etwas mehr als 500 Quadratmetern angeboten. Mit einem Sortiment, das von Textilien für die ganze Familie über Haushalts- und Dekorationsartikel bis hin zu Schuh- und Lederwaren reicht, sehe man sich gut für den Wettbewerb gut aufgestellt, heißt es vom Unternehmen.
OB sieht auch an anderen Stellen in Wanne Bewegung
Oberbürgermeister Frank Dudda freut sich auch darüber, dass das Discount-Kaufhaus rund ein Dutzend Arbeitsplätze in Wanne geschaffen hat. Für Dudda ist die Woolworth-Eröffnung so etwas wie ein Signal für die weitere Entwicklung der Wanner Innenstadt. Dafür, dass diese langsam in Gang komme, nennt er mehrere Beispiele: So habe inzwischen ein Haus direkt am Christuskirchplatz (dort war eine Spielhalle im Erdgeschoss) den Besitzer gewechselt. Der neue Eigentümer wolle die Immobilie, in der alle Wohnungen leer stünden, revitalisieren. Auch in Sachen Rathaus-Karree soll sich in den kommenden Monaten etwas tun - ebenso wie beim Thema Seilbahn. Klar sei bereits, dass NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer am 8. April nach Herne komme, darüber hinaus erwartet Dudda im Februar eine Rückmeldung von Bundesverkehrsminister Volker Wissing zum Seilbahnprojekt.